Exkursion

Termin/Uhrzeit

Exkursionsziel

Min./max. Teilnehmerzahl

Leitung

G 9

30.09.

Schlema

25

Wismut GmbH

Thema

Wismutbergbau der Region Schlema, Alberoda und Aue; Sanierung der Hinterlassenschaften

Kurzbeschreibung

Eines der größten Bergbaugebiete in Europa befand sich mitten im dichtbesiedelten Erzgebirge.  Die verbundenen Teillagerstätten Schneeberg (Bergbauobjekt 03), Oberschlema (Bergbauobjekt 02), und Niederschlema/Alberoda (Bergbauobjekt 09) ergaben eines der größten Grubengebäude der Welt.

Die Daten sprechen für sich:

- über 4200km horizontal aufgefahrene Grubenbaue

- eine Fläche von 23km² bedeckend

- 54 Tages- und 26 Blindschächte

- 126 Gesenke und 62 Sohlen

- eine erreichte Teufe von -1800m unter Markus-Semmler-Niveau, bzw.  1470m unter NN

- es wurden über 80.000t Uran gefördert

Quelle:

Chronik der Wismut – Wismut GmbH, Juni 1999

Die sich 1990 ergebenden politischen, gesellschaftlichen Veränderungen bedingten eine Umwandlung des Bergbaubetriebes in eine Sanierungsfirma, aus der SDAG Wismut wurde die Wismut GmbH.

Wichtige Sanierungsmaßnahmen sind:

  • das Abdecken von Halden und Absetzanlagen,
  • die Flutung der Gruben,
  • die Reinigung der Wässer aus den gefluteten Gruben in Wasserbehandlungsanlagen und die Entsorgung der dabei anfallenden Rückstände,
  • die Reinigung belasteter Sickerwässer,
  • der Abriss von Gebäuden und die Dekontamination von Betriebsflächen.

Durch die Sanierungsmaßnahmen wird die Ausbreitung von radioaktiven Stäuben verhindert. Die externe Strahlung soll verringert und der Radonaustritt so weit wie möglich reduziert werden. Außerdem wird die Ausbreitung natürlicher Radionuklide über Grund-, Sicker- und Oberflächenwasser stark eingeschränkt.

Quelle:

www.smul.sachsen.de/umwelt/strahlenschutz/2372.htm; abgerufen am 01.08.2011

Am sichtbarsten wird die nun über zwanzig Jahre dauernde Sanierung für den Außenstehenden natürlich im Rückbau von Grubenanlagen, Gebäuden, sowie der Konturierung und Begrünung/Aufforstung von Halden.

Diese Maßnahmen sind auf eine möglichst geeignete Nachnutzung ausgerichtet, so verläuft z.B. der Autobahnzubringer (S255)  für Aue direkt über die Halde 366. Zahlreiche Flächen wurden den Gemeinden übergeben und werden inzwischen Nachgenutzt, z.B. als Kurpark, als Weidefläche, als Modelflugplatz, als Naherholungsgebiet mit Aussichtspunkten und auch Gewerbe konnte auf geeigneten Flächen angesiedelt werden.

Auch das über die Jahre intensiv betroffene Schlema erhielt 1998 ein neues Kurhaus, wurde 2004 anerkanntes Radonheilbad und heißt seit 2005 wieder Bad Schlema

Seit April 2001 ist die Lagerstättensammlung  der Wismut in drei Räumen am Schacht 371 beheimatet, sie geht aus der am Schacht 383 untergebrachten Mineraliensammlung der Kameralabteilung des Bergbaubetriebes Aue hervor. Die 2500 Exponate wurden gesichtet und neu bestimmt. Ergänzt durch geologische Schnitte, Grund- und Seigerrisse sind 1500 Stücke ausgestellt.  Die Sammlung wurde schon mehrfach ergänzt, z.B. durch eine Leihgabe der TU Bergakademie Freiberg, welche Belege aus den bis 1965 abgebauten Uranlagerstätten Ostdeutschlands beinhaltet. Seit 2005 beinhaltet ein weiterer Raum Exemplare aus dem Revieren Königsstein, Culmitzsch und Ronneburg.

Die Farb-, Form und Mineralvielfalt bietet allen Gästen, vom Laien bis hin zum Fachpublikum einen interessanten Einblick in die Mineralogie, nicht zuletzt weil auch die eher selten zu sehenden Uranerze präsentiert werden.

Quelle:

DIALOG – Mitarbeiterzeitschrift der Wismut GmbH, Heft Nr. 70; S. 17


Routenbeschreibung

Von Annaberg-Buchholz aus der B101 über Schwarzenberg und Aue nach Schlema folgen. Dort ist das „Kulturhaus Aktivist“ bzw. das „Museum Uranerzbergbau“ ausgeschildert. Treffpunkt ist der Parkplatz am Kulturhaus.

 

Im Museum beginnt der Tag 9.00Uhr mit einem kurzen Einführungsvortrag zum Revier, sowie zur musealen Aufarbeitung des Uranerzbergbaus.

Anschließend wird das Museum selbst besichtigt.

 

Museum Uranbergbau

Bergstr. 22
08301 Bad Schlema

 

Nächste Station ist die Schachtanlage 371. Hier ist die Lagerstättensammlung zu bestaunen, sowie das Fördergerüst des verwahrten Schachtes 371, einen der ehemals tiefsten Schächte in Europa, zu besichtigen. Dies bietet einen guten Übergang zum Thema Sanierung, das Konzept wird anschaulich erläutert.

 

Wismut GmbH-Niederlassung Aue

Talstraße 7
08118 Hartenstein

 

Dazu dient auch der dritte Exkursionsteil mit Fachmännischer Erklärung werden verschiedene Ziele auf den sanierten Halden angesteuert und erläutert.

 

Anforderung/

Ausrüstung

Die Tour findet ausschließlich übertage statt. Es müssen nur kurze und mittlere Fußwege, sowie Steigungen zurück gelegt werden. Dennoch sind für die Befahrung der Halden Stiefel nötig. Auch ist wetterfeste Kleidung empfehlenswert.

Literatur

Chronik der Wismut – Wismut GmbH, März 2011

http://www.uranerzbergbau.de/


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