Exkursionen 2011
H 1 - Bergbaugebiet „St. Briccius" am Pöhlberg
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 1 |
29.09.2011 |
Bergbaugebiet „St. Briccius" am Pöhlberg |
5 - 15 |
Marcel Schreiter |
Thema |
„St. Briccius" und „Heilige Dreifaltigkeit" - Gangerzbergbau des 15.-18.Jh. |
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Kurzbeschreibung |
Der Pöhlberg als weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Annaberg-Buchholz ist ein Tafelberg der durch die Reliefumkehr entstand, ebenso wie der Scheibenberg und der Bärenstein. Die in die einstigen Täler ergossene Lava erstarrte zu Basaltgestein, welches durch seine Verwitterungsbeständigkeit ein Abtragen durch Erosion verhinderte. Während sich die Bergstadt Annaberg-Buchholz westlich des markanten Tafelberges befindet, versteckt sich an dessen Osthang ein weiteres, eigenständiges, kleines Bergbaugebiet. Im Grubengebiet „St. Briccius“ und „Heilige Dreifaltigkeit“ wurden hydrothermale Gangerzlagerstätten im Grundgestein Gneis abgebaut, dabei waren es Zinn-, Kupfer- und Silbererze, welche Ziel des Bergbaus waren. Von der Tagesoberfläche aus wurden schon weit vor der Annaberger Stadtgründung Gänge in Strossenbauen, Schürfen und schachtartigen Tiefbauen abgebaut. Diese alten tagesnahen Baue sind noch heute anhand einer Pinge und Haldenzügen im Gelände zu erkennen. Schon 1469 wurde ein umfangreiches Grubenfeld verliehen, wobei in der Verleihurkunde von Herzog Albrecht und Kurfürst Ernst schon begonnene, ältere Stollen erwähnt werden. Soweit es überliefert ist erbrachte der Bergbau im 15. Jahrhundert und Anfang des 16. Jahrhunderts gute Ausbeute, allein Jakob Uttmann will von 1575 bis 1597 3.510 Zentner Kupfer, als auch 5.060 Mark Silber aus den Bricciusbauen gewonnen haben und Moritz am Steig hat angeblich in 2 Quartalen des Jahres 1589 584 Zentner Kupfer und 570 Mark Silber aus den Dreifaltigkeitsbauen gewonnen. Es entstanden folglich mehrere Stollen auf unterschiedlichen Sohlen, mit einigen wenigen Lichtlöchern und Tagesschächten. So setzte sich der Bergbau von der „Fundgrube“ und dem „Oberen St. Briccius Stolln“, sowie analog der „Oberen Dreifaltigkeit“ über den umfangreichen „Mittleren St. Briccius Stollns", den „Tiefen St. Briccius“, sowie „Oberen Freudenstolln“ bis zum „Tiefen Freudenstolln“ fort, ebenso entstand ein unbenannter Mittlerer Dreifaltigkeitsstolln, sowie der „Tiefe Dreifaltigkeitsstolln“. Die umfangreichen Grubenbaue, bestehend aus teils diskontinuierlichen Abbauen, Stollen, Strossenbauen, Überhauen und Gesenken verfolgten die Erze in die Tiefe. Es wurden einige nennenswerte technische Einrichtungen errichtet, z.B. wurde schon um 1650 ein Kunstrad im Pöhlatal betrieben, welches die Tiefbaue des „Mittleren St. Briccius Stollens“ wasserfrei hielt, dazu führte ein ca. 800 m langes Feldgestänge bis zum Stollen und betrieb dort ein Kunstgestänge und Pumpenanlagen. Der Verlauf des Kunstgestänges, sowie der alte Pumpenschacht ist untertage noch zu erkennen. Nach dem Durchschlag des „Tiefen St. Briccius Stollns“ wurde die Anlage um 1700 durch ein Kunstrad in der Grube ersetzt, welches die Tiefbaue zwischen „Tiefen St. Briccius“ und „Oberen Freudenstolln“ bis zu dessen Durchschlag wasserfrei hielt. Letzterer ist auch heute noch der tiefste entwässernde Stollen. Die zum Betrieb benötigten Aufschlagwässer wurden über eine 2,8 km lange Röhrentour vom Floßgraben aus zugeführt. Der „Tiefe Freudenstolln“, welcher wahrscheinlich schon um 1520 begonnen wurde, erreichte mit seiner Ortsbrust erst nach 1700 die Hauptabbaugebiete, wurde aber nie mit den Tiefbauen durchschlägig. Da er nur ein Lichtloch hatte, musste er über hölzerne Lutten künstlich bewettert werden, dies geschah über Blasebalge, als auch über eine Wassereinfallmaschine. Durch erhöhten Aufwand, verloren gegangene Vergünstigungen und die sinkenden Metallpreise wurden die Anlagen vom 16.-18. Jahrhundert mit Zubuße betrieben. 1796 errichtete man ein kleines Huthaus am Mundloch des „Tiefen St. Briccius Stollns“. 1892 wurde der Bergbau eingestellt, jedoch schon 1935-36 lwurden die Grubenbaue erneut verliehen, teilweise fahrbar gemacht und auf Buntmetallerze hin untersucht. In der Zeit des Annaberger Wismutbergbaus wurde versucht, das Grubenfeld von den Annaberger Uranusschächten aus mit dem Querschlag 17A-Ost zu unterfahren, um so die Erzgänge in der Tiefe (ca. 460 m ü. NN) zu untersuchen. Der von Süd kommende Querschlag gelangt zwar senkrecht unter die Grubenbaue dürfte aber die wichtigen, nach Nord fallenden Gänge nicht erreicht haben. Auch geht aus den Akten der SAG Wismut hervor, dass sowohl die Halden als auch ein Teil der Stoleln 1948/1949 radiometrisch untersucht wurden. Da man dabei keine Aktivität feststellte, wurden keine bergmännischen Arbeiten ausgeführt. Seit den 1980er Jahren wird die Grubenanlage von einer Interessengruppe, die seit 2000 als eingetragener Verein arbeitet, wieder zugänglich gemacht. Sie hat den Status eines Besucherbergwerkes, ist jedoch aufgrund der Gegebenheiten nur für interessierte Gäste und Fachpublikum, jedoch nicht für Massentourismus zugänglich. Es wurden während dieser jüngsten „Betriebsperiode“ 4 Mundlöcher saniert/neu errichtet, sämtliche nennenswerten Anlagen beschildert und untertage auf Niveau „Mittlerer St. Briccius“ über 400 m Stollensystem wieder zugänglich gemacht, dokumentiert und teils mit Ausbau gesichert. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Bitte Fahrgemeinschaften bilden! Soweit möglich wird in Kolonne gefahren, gemeinsamer Abfahrtspunkt wird noch bekannt gegeben. - von Annaberg aus der B95 Richtung Oberwiesental folgen, - an der Kreuzung B95/S265 (Abzweig Königswalde links, Cunersdorf rechts) links nach Königswalde fahren, - evtl. kurzer Halt – Erläuterung „Waldhufendorf" Königswalde, - in Königswalde abbiegen in Richtung Geyersdorf, - unmittelbar am Ortsausgang Königswalde (Richtung Geyersdorf) links abbiegen, - am nächsten Abzweig (nach 100 m) rechts (nicht zurück nach Königswalde) der Straße ca. 1 km folgen, man fährt vorbei an agrargenossenschaftlichen Gebäuden und gelangt über eine Plattenstraße zum Huthaus am „Oberen Freudenstolln" - der Parkplatz und Treffpunkt befindet sich Höhe Huthaus oberhalb der Straße |
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Tourablauf |
Nach dem gemeinsamen Fußweg zur Kaue am „Tiefen St. Briccius", wo man sich umziehen kann, wird ein Blick auf den Riss geworfen. Es folgt die ca. 2,5 h dauernde Befahrung in Gruppen zu jeweils 5 Personen. Dabei werden überwiegend horizontale, teils enge, schmutzige Altbergbaustrecken befahren. Diese geben einen guten Einblick in die Bergbauwelt des 15.-17. Jahrhunderts. Nach der Befahrung wird in Abhängigkeit vom Wetter ein kurzer oder ein ausführlicher Spaziergang am Osthang des Pöhlberges durchgeführt. Dieser soll einen Überblick über die Haldenlandschaft bieten, sowie einen Ausblick auf den Erzgebirgskamm mit seinen markanten Bergen Fichtelberg und Keilberg. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Mittelschwere Befahrung (ca. 2-3 h) im teils engem Altbergbau. Trittsicherheit und Fitness wird vorausgesetzt. Befahrungsausrüstung ist komplett mit zu bringen. Es sind ca. 400 m zu Fuß zur Grube zurück zu legen. Wetterfeste Kleidung für die ca. 1 km lange Übertagewanderung ist erforderlich. |
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Literatur |
„Bergbau im Erzgebirge“ – Otfried Wagenbreth – ISBN 3-342-00509-2 |
- Details
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H 2 - Frohnau, „Markus Röhling Stolln“
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 2 |
29.09.2011 |
Frohnau, „Markus Röhling Stolln" |
5 - 15 |
Marc Schwan |
Thema |
Grubenanlage „Markus Röhling Stolln", Radstuben, Wismutbergbau, Haldenlandschaft |
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Kurzbeschreibung |
Annaberg-Buchholz mit seinen Ortsteilen Cunersdorf und Frohnau erlebte genau wie andere erzgebirgische Bergstädte mehrere Berggeschreie, so wurde 1491 das Erz gefunden was zur Gründung der „Neustadt am Schreckenberg" im Jahre 1497 führte, schon ein Jahr später folgte das Münzrecht. Vom ausgehenden 18.Jh. bis Mitte des 19.Jh. folgte eine weitere Phase des intensiven Bergbaus, angetrieben durch neue technische Möglichkeiten, was Abbau, Förderung und Verarbeitung der Erze betraf. Die vorerst letzte Periode folge nach dem 2. Weltkrieg, als das Revier Annaberg von 1946 – 1958 zu „Objekt 04" wurde und Erz für 450t Uran lieferte. Die Annaberger Graugneiskuppel ist von einen Granitpluton unterlagert, welcher örtliche Auswölbungen bis zur Tagesoberfläche besitzt. In mehreren Phasen kam es auch hier zur Bildung von Fb-, Kb- und BiCoNiAgU- Formationen, welche jeweils auch an ihrer charakteristischen Streichrichtung zu erkennen sind. Es wurden im Annaberger Revier insgesamt über 300 Gänge aufgeschlossen. Im Bereich des Grubenfeldes „Markus-Rohling", waren es vor allem die Gänge „Erstneuglück Flache" und der „Heynitz Flache", die an Gangkreuzen reiche Silber- und Kobalterze lieferten. Eine weitere Erzverdichtung ergab sich durch die sogenannten Metaschwarzschiefer (Schwebende) die mit 22° Einfallen und geringer Mächtigkeit im Gneis eingelagert eine ausfällende Wirkung auf die Gangmineralisation hatten. Schon um 1500 wurde der später „Makus Röhling Stolln" genannte „St. Annenstollen" begonnen um als weiterer Erbstollen die Frohnauer Grubenbaue , tiefer als der „Orgelstolln" zu entwässern. Erst 1733 wurde der „Erstneuglück Flache" angetroffen, welcher fast 2 Jahrhunderte zuvor nicht ausreichend untersucht wurde. Dabei trennten 7m die Altvorderen von reichen Silbererzanbrüchen. Die ca. 15,4t Silber, welche von 1733 bis zur Schließung der Grube 1857 abgebaut wurden, entsprachen in etwa den Funden der Annaberger Anfangszeit von 1494-1500. Hingegen machten die 2500t abgebauten Kobalterzes, welche von 1727 bis 1857 produziert wurden den „Markus Röhling Stolln" zu einer der ertragreichsten Gruben des Erzgebirges. Ein 90m tiefer, gebrochener und von einem Göpel betriebener Tagesschacht diente der Förderung und reichte bis auf die Markus Röhling-Sohle, dort befanden sich die vom „Orgelstolln" beaufschlagten Radkammern mit Kunsträdern und einem Kehrrad. Die Förderung der Erze aus den Tiefbauen unter Talniveau erfolgte über den Treibeschacht, welcher 303m unter die Markus Röhling-Sohle getrieben wurde. Der Kunstschacht wurde sogar bis 361 unter die Andreasstollen-Sohle getrieben. Weitere kleine Schächte sind erhalten Die Untersuchungsarbeiten der SAG Wismut erfolgten über einen Schacht, sowie einer 1000m langen Richtstrecke, wobei die untersuchten Gänge nicht genügend bauwürdige Erze enthielten. Seit 1990 bemühte sich der Verein Altbergbau „Markus-Röhling-Stolln" Frohnau e.V. um die Anlage, seit der Eröffnung 1994 ist es eines der meistfrequentiertesten Besucherbergwerke in Sachsen. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Treffpunkt ist der Parkplatz am Besucherbergwerk „Markus Röhling Stolln". Dieses befindet sich an der Sehmatalstraße zwischen Frohnau und B95. Die Sonderbefahrung führt über den Wismutquerschlag zu den Radkammern des 18./19. Jh. und zeigt aufschlussreich die Techniken und Abbauverhältnisse, sowie die Überprägung des Silber- und Kobalderzbergbaus durch den Uranerzbergbau. Ca. 2h Befahrungszeit. Es folgt eine Wanderung entlang der Frohnauer Bergbauzeugnisse, die Route ist gestaltungfähig und richtet sich nach der Befahrungszeit. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Es handelt sich um eine leichte bis mittelschwere Befahrung, dabei sind kaum Höhenunterschiede zu überwinden. Eigene Ausrüstung bitte mitbringen, Gummistiefel sind erforderlich. Für die Wanderung über den Frohnauer Höhenrücken bitte entsprechende Kleidung einplanen. Bei schönem Wetter bieten sich gute Fotomotive. |
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Literatur |
STREIFZÜGE durch die Geschichte des oberen Erzgebirges. Heft 8 "600 Jahre Frohnau"- Aus der Geschichte des Dorfes; Dr. Lothar Klapper |
Bild: Michael Pfefferkorn-Ungnad
- Details
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H 3 - „Dorothea Stollen", Halde 116 in Buchholz
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 3 |
29.09.2011 |
"Dorothea Stollen", Halde 116 in Buchholz |
15 |
Frank Langer/ Stefan Kunze |
Thema |
Besucherbergwerk „Dorothea Stollen" und Halde 116 in Buchholz mit Blick über die Stadt Annaberg-Buchholz |
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Kurzbeschreibung |
Das Bergbaugebiet „Himmlisch Heer" erstreckt sich vom „Dorothea Stollen" am Ufer der Sehma, als westlichsten Punkt bis hin zur B95 im Osten. Die markanten Nord-Süd verlaufenden Haldenzüge erstrecken sich von Kleinrückerswalde bis hin zum oberen Ende von Cunersdorf. Auch heute noch zeugen nordöstlich von Cunersdorf viele kleine Halden vom regen Bergbau, welcher dort schon im Frühen 16.Jh. betrieben wurde. Insbesondere der Haldenzug auf dem „Himmlisch Heer-Stehenden", der parallel zur Bundestraße verläuft, ist markant. Leider sind viele Halden von einer Deponie überlagert. Da die umfangreichen Tiefbaue entwässert werden mussten, wurde schon früh der „Dorothea Stollen" angelegt, welcher auf dem „Dorothea-Flachen" aufgefahren ist. Durch das Anfahren eines Erzanbruchs sollen allein 1536-38 9t Silber abgebaut worden sein. Dieser reiche Bergsegen dürfte auch dazu beigetragen haben, dass sowohl am „Dorothe Stollen", als auch auf „Himmlisch Heer Gegentrum" schon im 16.Jh. Huthäuser entstanden, die nicht zu den kleinsten in Annaberg-Buchholz zählen. Auch später wurden dort immer wieder Bergbauversuche unternommen wurden, allerdings ohne nennenswerte Ausbeute. Dabei wurde auch auf Kobalt- und Nickelerze gebaut. Um die weiter in die Tiefe vordringenden Baue wasserfrei zu halten, wurde schon 1570 bis 1620 Wasser vom Floßgraben genutzt um Kunstgezeuge zu beaufschlagen. Der letzte Versuch auf „Himmlisch Heer" an die silberreiche Vergangenheit an zu knüpfen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Man wältigte 1853 den „Dorothea-Stollen" auf, verlegte Gleise und setzte teils umfrangreiche Gewölbemauerungen, die noch heute zu bestaunen sind. Ab 1852 teufte man einen neuen Richtschacht, welcher 1855 ein Huthaus und 1858 die erste Dampfförderanlage im Annaberger Revier erhielt. Noch weit unter dem „Dorothea-Stollen"- Niveau sollen dabei alte Baue aus dem 16.Jh. angefahren worden sein. Aber die Anstrengungen erbrachten ebenfalls nicht den erhofften Erzsegen. Es wurden 250.000 Thaler investiert, um dann dennoch 1870 die Grube aufzugeben. Dabei wurde 1869 noch ein neues Erz gewonnen, Uranerz Vom ehemaligen Verlauf des Kunstgrabens, über die Haldenzüge, den Huthäusern bis hin zu den umfangreich erhaltenen Untertageanlagen sind viele Zeugnisse von diesem wichtigen Teil des Annaberger –Buchholzer Bergbaus erhalten.
Im Jahre 1946 war es wieder „Himmlisch Heer", als bei den ersten Untersuchungsarbeiten in Annaberg auf dem „Dorothea-Flachen" und dem „Elisabeth-Spat" radioaktive Anomalien festgestellt wurden. Die folgende und bisher letzte Bergbauperiode galt dem Uranerz und dauerte bis 1958, aus dem Annaberger Revier wurde „Objekt 04".
Genau wie in anderen Bergstädten fand auch in Annaberg eine expolosionsartige Ausbreitung des Bergbaus und seiner Folgeerscheinungen statt. Neben Nahrungsmittel, Energie, Wasser, Werkzeug, Transportkapazität und Baumaterial war es vor allem Platz, der für den Bergbau benötigt wurde. Platz für Schächte, Halden, Werkstätten, Büros und Unterkünfte wurde beschlagnahmt oder neu geschaffen, schon 1949 lebten in Annaberg-Buchholz über 16.000 Bergleute.
Die Uranverbindungen waren ebenfalls hydrothermal, wobei die Uranerze vor allem an Graphitgneise gebunden waren. Daher wurden die bauwürdigen Erze vor allem im Bereich des Schachtfeldes „Uranus" und „Himmlisch Heer" angetroffen.
Es wurden in Annaberg-Buchholz, sowie den unmittelbaren Nachbarorten, Cunersdorf und Frohnau 23 Schächte betrieben, dabei wurden Schachtteufen von 450m erreicht und bis zu 7 Sohlen aufgeschlossen. Zahlreiche alte Stollen wurden fahrbar gemacht, teils nachgeschossen und auch neue Querschläge wurden aufgefahren, so wurden zur Erkundung, zur Wasserhaltung, so wie zu Abbau und Förderung über 30 Stollen betrieben.
Der Bergbau der 40ger und 50ger Jahre wurde mit den für die Zeit typischen Mitteln Betrieben. Bohren, schießen, fördern sind die Schlagworte für die Technologie. In den Anfangsjahren gehörten auch das „Trockenbohren", sowie das befüllen der Hunte mit Hand zur Tagesordnung. Die Gänge wurden im Firstenstoßbau von der Grundstrecke aus abgebaut. Das Stufenerz wurde in Erzkisten gefördert, ansonsten wurde das Haufwerk über blinde Rollen von den Abbaublöcken in die Grundstrecke gebracht. Es wurden von 1947-1958 ca. 450t Uran gefördert.
Von den teils mitten in der Stadt entstandenen Schachtanlagen, Halden und zugehörigen Gebäuden erkennt man heute teils noch Überbleibsel, stellenweise erinnern Straßennamen an die Anlagen. Die unter Denkmalschutz stehenden Kegelhalden der Schachtanlage 116 in Buchholz sind weithin sichtbar und erinnern noch heute an diese Bergbauperiode. Auf der sanierten Flachhalde hat man einen wunderbaren Ausblick auf Annaberg, sowie den Pöhlberg und erkennt bei genauem hinsehen eine Vielzahl an weiteren ehemaligen Bergbaustandorten. |
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Routenbeschreibung/ |
Treffpunkt ist der Besucherparkplatz am „Dorothea Stolln" im Annaberg-Buchholzer Ortsteil Cunersdorf - Dorotheenstraße 2 und 8. Nach der Befahrung (ca. 2h) wird die Haldenanlage 116 im Stadtteil Buchholz angesteuert (ca. 5-10 min Autofahrt), bitte Fahrgemeinschaften bilden, es sind nur begrenzt Parkplätze vorhanden. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Die leichte bis mittelschwere Befahrung umfasst ca. 2km Fahrweg, es werden keine Höhenunterschiede zurück gelegt. Die Ausrüstung für die Befahrung kann gestellt werden (Helm, Geleucht, Umhang), es kann allerdings auch die eigene Ausrüstung verwendet werden. Stiefel sind nicht erforderlich, festes Schuhwerk ist ausreichend. Für den kurzen Spaziergang an der Halde der ehemaligen Schachtanlage „116" wird festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung benötigt. Es bieten sich bei schönem Wetter gute Fotomotive! Auch ein Fernglas lohnt sich, um die einzelnen Zeugnisse des ehemaligen Bergbaus in der Stadt zu erkunden. |
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Literatur |
„Bergbau im Erzgebirge" – Otfried Wagenbreth – ISBN 3-342-00509-2 |
- Details
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H 4 - Geologie des Annaberger Raums
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 4 |
29.09.2011 14:30 |
Dörfel / Scheibenberg |
5 - 10 |
Frank Liebscher |
Thema |
Geologie des Annaberger Raums |
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Kurzbeschreibung |
Die Geologie des Annaberger Raums soll bei dieser Exkursion anhand von 2 Beispielen gezeigt werden. Das erste Ziel ist der Steinbruch der Firma Max Bögl in Dörfel, ein Steinbruch zur Gewinnung von Zweiglimmergneis.
Das zweite Ziel ist der Scheibenberg. Als Erosionsrest eines tertiären Lavastromes besteht er wie seine Nachbarn Bärenstein und Pöhlberg überwiegend aus Basalt. Nach moderner petrologischer Klassifikation muss der „Basalt" des Scheibenberges jedoch als Augit-Nephelinit angesprochen werden. Dieser steht am Scheibenberg in Form besonders imposanter, bis zu knapp 30 Meter hoher Säulen (im Volksmund: „Orgelpfeifen") an. Alle drei Berge gelten als Beispiel für die Reliefumkehr. Dabei ergoss sich ursprünglich Lava in einen tiefer gelegenen Geländeabschnitt und erkaltete dort. Im Laufe der Zeit erodierte das umliegende Gestein schneller als der härtere Basalt, so dass heute das ehemalige Tal über das umliegende Gelände hinausragt.
1787/88 führte der Mineraloge Abraham Gottlob Werner Untersuchungen am Scheibenberg durch. Dabei stellte er fest, dass der Basalt auf Schichten aus Verwitterungsgrus, Sand, Ton und verwittertem Basalt (Wackerstein) auflag. Daraus schlussfolgerte Werner den marinen Ursprung des Gesteins und begründete die geologische Lehre vom Neptunismus. Er ging davon aus, dass alle Gesteine als Sedimentgesteine aus dem Wasser der Ozeane entstanden sind. Unterhalb der „Orgelpfeifen" informiert ein Basalt-Lehrpfad anhand von 15 Lehrtafeln über die Besonderheiten des Naturdenkmals Scheibenberg. Der Berg wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. (AGH) als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands ausgezeichnet. |
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
An und Abreise individuell mit PKW. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Anforderung: Trittsicherheit, da unwegsames Gelände Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Schutzhelm |
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Literatur |
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheibenberg_(Berg) Steinbruch Dörfel: http://www.arzgebirgskumpel.de/html/steinbruch_dorfel.html |
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H 6 - Marienberg/ Pferdegöpel-Lauta
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 6 | 29.09.2011 |
Marienberg/ |
5 - 10 |
Falk Meyer |
Thema |
Der Pferdegöpel bei Lauta |
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Kurzbeschreibung |
Erste Schürfversuche fanden im Marienberger Revier nach BOGSCH, bereits im 13. Jahrhundert statt. So wurden am Schwedengraben bei Niederlauterstein Schlacken und Rennfeuer entdeckt, die aus der Zeit zwischen 1200 und 1300 stammen sollen. Brakteaten mit Wolkensteiner Wappen aus der Zeit um 1290, die von den Waldenburger Herren in Wolkenstein geprägt wurden, lassen ebenfalls darauf schließen, dass es bereits um 1300 Bergbau gegeben haben muss, da Münzstätten nur ihr eigenes Silber vermünzen durften. Auch gab es nach WAGENBRETH bereits um 1407 einen Bergmeister bei Wolkenstein, was diese Aussage unterstützt.
So zeigt sich, dass es bereits sehr früh ersten erfolgreichen Bergbau im Marienberger Revier gegeben haben muss.
Im Bereich Lauta gab es bereits 1523 die „Bauernzeche“, die auf dem etwa 5,5 km langen „Bauer Morgengang“ baute, ein von einem Lamprophyrgang begleiteten Erzgang, der zur kiesig-blendigen Bleierzformation gehört und mit Bi-Co-Ni Erzen überprägt wurde.
Auch die um 1552 erstmals erwähnte „Wasserlochzeche“, der heutige „Rudolphschacht“, wurde im Gegentrum des „Bauer Morgenganges“ aufgefahren. In der Zeit zwischen 1553 und 1597 brachten allein die auf dem Gangzug des „Bauer Morgenganes“ betriebenen Gruben eine Ausbeute von insgesamt 83,334 Guldengroschen.
Bereits zwei Jahre nach den ersten Silberfunden und bedingt durch den starken Zustrom an Bergleuten aus anderen Revieren, fasste Herzog Heinrich der Fromme den Entschluss, eine neue Stadt zu gründen. Am 27.04.1521 wurde die Gründungsurkunde der nach der Heiligen Mutter „Maria“ benannten Stadt ausgereicht.
Geplant wurde Marienberg im Stil der Renaissance mit einem großen Marktplatz in der Mitte, einer schachbrettartigen Stadtaufteilung und einer wehrhaften Stadtbefestigung durch den Freiberger Bürgermeister Ulrich Rühlein von Calw, der bereits für die Stadtplanung in Annaberg verantwortlich war.
Mit dem Stadtbefreiungsbrief vom 19.12.1553 erhielt die Stadt Marienberg das Stadt- sowie das Bergrecht und alle damit verbundenen Privilegien.
Der Bergbau im Marienberger Revier kann auf eine 500-jährige Geschichte zurückblicken. Angelockt durch die ersten Silberfunde 1519 erfuhr das Revier eine rasante Entwicklung. Die Gründung der Stadt 1521, der Bau von Schmelzhütten und der Vortrieb langer Stollen und Kunstgräben zur Wasserlösung sowie die Errichtung von Kunsträdern, Kunstgezeugen und Göpeln sind Zeugen dieser Entwicklung, die um 1540 ihren Höhepunkt mit etwa 1000 Gruben im Revier hatte.
Leider gibt es heute nur noch wenige Zeugen aus den Anfangszeiten des Marienberger Bergbaues. Durch späteren Bergbau sind viele Gruben und Strecken überprägt wurden. Auch in der Betriebszeit der „SAG/SDAG Wismut“ bis 1954, die in vielen der alten Gruben Arbeiten zur Erkundung und Gewinnung von Uranerzen durchführten, oder sie anderweitig nutzten, wurden die alten Stollen und Gruben teilweise oder sogar massiv überprägt. So bleiben heute nur noch als sichtbare Zeugen die markanten Haldenzüge des „Bauer Morgenganges“ bei Lauta, unzählige kleinere Halden und Pingen im Kiesholz, die Kunstteiche und Gräben sowie einige techn. Denkmale, wie der „Molchner Stollen“ in Pobershau, der „Tiefe St. Gideon Stollen“ in Großolbersdorf oder der „Gläser Stollen“ und der „Weißtaubner Erbstollen“ im Hüttengrund. |
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Routenbeschreibung /Einzelzeiten |
An und Abreise individuell mit PKW. |
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Anforderung /Ausrüstung |
Festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung. |
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Literatur |
WAGENBRETH: Bergbau im Erzgebirge MEYER: Das Marienberger Revier um 1600 |
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H 7 - Der Steinkohlebergbau im Lugau – Oelsnitzer Revier
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 7 |
29.09.2011 14:30 |
Der Steinkohlebergbau im Lugau – Oelsnitzer Revier |
5 - 15 |
Jan Münch |
Thema |
Der Steinkohlebergbau im Lugau – Oelsnitzer Revier |
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Kurzbeschreibun |
Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier ist ein heute erschöpftes Steinkohle-Bergbaugebiet in Südwestsachsen. Es war das zweitgrößte Steinkohlenrevier Sachsens und lieferte zwischen 1844 und 1971 etwa 140 Millionen Tonnen Steinkohle. Nachdem der "Karl- Liebknecht- Schacht" (bis 1946 "Kaiserin-Augusta-Schacht") 1971 stillgelegt wurde, haben traditionsbewusste Bergleute ab 1976 in einigen Übertageanlagen das Bergbaumuseum Oelsnitz aufgebaut. Nach 10 Jahren Beräumungs-, Aufbau- und Gestaltungsarbeiten konnte das Museum zum "Tag des Bergmanns" am 4. Juli 1986 eröffnet werden. Soweit noch vorhanden, bezog man die historische Inneneinrichtung der Anlage in die Restaurierung ein (z. B. Eingangshalle, Dampfmaschinengebäude, Umformersaal, Hängebank, Förderturm). Seit April 2000 ist das Außengelände nach einer umfangreichen Umgestaltung in den Museumsrundgang integriert. Gezeigt wird verschiedenes bergbauliches Großgerät. Eine Dampflokomotive der Baureihe 52 erinnert an die Bedeutung der Eisenbahn für den Steinkohlenbergbau. Diese Exkursion umfaßt einen ausführlichen Besuch des Bergbaumuseums Oelsnitz. Die Führung wird voraussichtlich durch den ehemaligen Betriebsleiter begleitet. |
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Routenbeschreibung /Einzelzeiten |
An und Abreise individuell mit PKW. |
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Anforderung/ |
Keine |
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Literatur |
Homepage des Bergbaumuseums: http://www.bergbaumuseum-oelsnitz.de/ Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Lugau-Oelsnitzer_Steinkohlenrevier Beitrag bei Untertage.com: http://www.untertage.com/cms/content/view/55/2/ |
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H 8 - Zinnkammern Pöhla
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 8 |
29.09.2011 |
Zinnkammern Pöhla |
5 - 15
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29.10. Dipl.-Geol. Axel Hiller |
Thema |
Der Zinn- und Uranbergbau in der Grubenanlage Pöhla 29.10.2011 Schwerpunkt Geologie der Lagerstätte, Sanierung der Bergbauanlagen 01.10.2011 Schwerpunkt Bergbautechnologie, Sanierung der Bergbauanlagen |
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Kurzbeschreibung |
Die Komplexlagerstätte Pöhla besteht aus den Teillagerstätten Globenstein, Hämmerlein und Tellerhäuser. Die Lagerstätte wurde ursprünglich durch den Schurf 24 und den Stollen 19 in Globenstein, sowie durch umfangreiche Übertage-Bohrungen erkundet. Sie gehörte zum Bergbauobjekt 09 (Aue).
Die Lagerstätte wurde durch den „Stollen Pöhla" erschlossen, welcher vom Luchsbachtal ausgehend in den Jahren 1967 bis 1970 insgesamt 7845,8m gen SE (Deutsch-Tschechische Grenze) vorgetrieben wurde. Die daran anschließenden Querschläge, Flachen, Wetterüberhauen und die 2 Blindschächte vervollständigen das Grundgerüst des Grubengebäudes.
Neben den Uranvorkommen wurden auch Zinn- und Magnetiterze, sowie in geringeren Mengen begleitende Silber- und Wolframerze gewonnen, Zink und Kadmium wurden nachgewiesen. In der Teillagerstätte Tellerhäuser wurde von 1983-1990 ca. 1200t Uran gefördert.
Seit 1991 wurde die Grubenanlage saniert, dazu wurden in den Strecken alle Stoffe entfernt die die Wasserqualität beeinflussten, die einzelnen Sohlen geflutet, die übertägigen Anlagen zurückgebaut, der hintere Grubenteil (Teilrevier Tellerhäuser) abgeworfen, die Halden konturiert und abgedeckt, sowie eine chemische Wasserbehandlungsanlage zur Aufbereitung der Grubenwässer installiert. Der vordere Grubenteil (Teilrevier Hämmerlein) wird über den „Stollen Pöhla" noch als Einlagerungsbau, sowie als Besucherbergwerk genutzt. |
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
Von Annaberg aus der B101 bis Raschau folgen, dort links nach Pöhla abbiegen. Im Ort Pöhla links ins Luchsbachtal abbiegen und der Ausschilderung „Besucherbergwerk Zinkammern" folgen. Treffpunkt ist der Parkplatz am Besucherbergwerk. Ca. 40min Fahrzeit einplanen. Die Grubenfahrt erfolgt mit Mannschaftswagen, die Abfahrtszeit wird rechtzeitig bekanntgegeben und ist bindend. |
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Anforderung/ |
Helm, Umhang und Geleucht können gestellt werden, keine besondere Befahrungsausrüstung notwendig. |
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Literatur |
Chronik der Wismut – Wismut GmbH, Juni 1999 |
- Details
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H 9 - Zöblitz, Serpentinitverabeitung
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H9 |
01.10.2001 |
Zöblitz |
25
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Jens Pfeifer |
Thema |
Zöblitz, Serpentinitverabeitung |
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Kurzbeschreibung |
Der Zöblitzer Serpentinit wurde bereits in der Steinzeit zu Steinäxten verarbeitet. Die Serpentinitgewinnung und –verarbeitung ist dann erst wieder seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisbar. Serpentinit ist ein hochmetamorphes peridotitisches Gestein, welches hier durch starke Hebung und Faltung bis an die Erdoberfläche gehoben wurde. Im Steinbruch können wir uns an den Bruchwänden ein Bild von den geologischen Verhältnissen machen und das Gestein in seiner ursprünglichen Form betrachten. Das Gestein wurde zu Schmucksteinen und zu Gebrauchsgegenständen (Gefäße, Wärmsteine usw.) und zu Dekorationssteinen verarbeitet. Das besondere an diesem Gestein ist, dass es auf einer Drechselbank bearbeitbar ist. In vielen Kunstsammlungen sind Serpentinitgegenstände zu finden. Als Dekorationsstein hat er in vielen repräsentativen Bauwerken Verwendung gefunden (z.B. Die Grablege für Moritz von Sachsen im Dom zu Freiberg). Im Heimatmuseum werden wir uns die historischen Verarbeitungstechnologien anschauen. Danach ist der Besuch der Kirche vorgesehen. Hier befinden sich mehrere Ausstattungsstücke aus diesem Gestein.
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
Wir fahren in Fahrgemeinschaft mit den privaten PKW nach Zöblitz. Entfernung ca. 25 km. Fahrtdauer ca. 30 min. |
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Anforderung / Ausrüstung |
Festes Schuhwerk, strapazierfähige Kleidung, Helm |
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Literatur |
Schmidt, Julius: Geschichte der Serpentin-Industrie zu Zöblitz im sächsischen Erzgebirge. Dresden 1868. (Download bei Google, Books) Wagenbreth, Otfried: Die sächsischen Serpentinite (Lagerstätten, Geschichte und gesellschaftliche Bedeutung früher und heute). In: Abhandlungen des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden. Band 31, Seite 215-260. Leipzig 1982. |
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H 10 - Zschopau Heilige Dreifaltigkeits Fundgrube
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 10 |
29.09.2011 |
Zschopau: „Heilige Dreifaltigkeit Fundgrube" |
5 - 15
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Nico Meyer Steve Müller Dr. H.-V. Gründler |
Thema |
„Heilige Dreifaltigkeits Fundgrube“ und ihre Nebenanlagen Erbstollen, Wasserseige, Besucherbergwerk Information über Geschichte und Aufwältigungsarbeiten |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Jeweils die Hälfte der Teilnehmer besichtigen im Wechsel den Erbstollen und das Besucherbergwerk. Stollen im Besucherbergwerk sind teilweise nur 1 m hoch.
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Anforderung/ Ausrüstung
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Leichte Grubenbefahrungen, normale Grubenausrüstung (einschließlich Helm, Geleucht, im Erbstolln auch Stiefel) erforderlich |
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An und Abfahrt |
Abfahrt Zug (Zug verkehrt nur 29.09.2011!): Annaberg-Buchholz unt. Bhf. ab: 13.10 Uhr Rückfahrt Zug: Ab Zschopau-Ost: 17.07 Uhr oder: Transfer in Fahrgemeinschaften, Abfahrt Annaberg-Buchholz 13 Uhr, in Zschopau Richtung Krumhermersdorf fahren, am Parkplatz vor dem Sportlerheim parken (in Fahrtrichtung links, vor der Zschopaubrücke), über die Zschopaubrücke laufen, unmittelbar nach der Brücke scharf rechts, am rechten Zschopauufer bis zur Kaue des Vereins auf der Halde |
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Literatur |
- Details
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H 11 - Zschorlau, "St. Anna am Freudenstein"
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 11 |
29.09.2011 14:00 |
Zschorlau, St. Anna am Freudenstein |
5 - 10 Do. & Sa. Ausgebucht |
Norbert Schüttler |
Thema |
St. Anna am Freudenstein nebst Troster Stolln Bergbau aus 5 Jahrhunderten |
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Kurzbeschreibung |
Das Schneeberger Revier ist eines der historischen kursächsischen Bergreviere im Westerzgebirge. Zschorlau liegt am südlichen Rand des Reviers und bildet mit seinen Wolframerz-Vorkommen einen Übergang zu den Zinn- und Wolfram- Lagerstätten im Vogtland. Der Bergbau im Schneeberger Revier begann bereits im 14. Jahrhundert. Mit den großen Silberfunden ab der Mitte des 15. Jahrhunderts und der Stadtgründung 1472 begann auch in der Umgebung Schneebergs die Suche nach Erzen. Die erste urkundliche Erwähnung der Fundgruben am Freudenstein findet sich in den Zubußakten des Schneeberger Reviers im Quartal Crucis 1492. Im Jahr 1525 begann ein systematischer Grubenbetrieb. Die ersten, vom Tal aus begonnenen Stollen erreichten die Bergwerke und schafften Wasserlösung. Zugleich fand man erstmals größere Erzmengen. Alle großen Erzgänge des Grubenfeldes wurden in dieser Zeit entdeckt. Bis zum Ende des 16.Jahrhunderts wurden etwa 95% der noch heute vorhandenen Grubenbaue geschaffen. Die Gruben besaßen eine eigene Erzwäsche. Auf dem „Alter Freudensteiner Kunst- und Tagesschacht" wurde mit Hilfe eines Pferdegöpels gefördert. Die Erzführung war allerdings auf die oberflächennahen Bereiche (Zementationszone) konzentriert. Die Fortführung des Bergbaus auf tieferen Bereichen brachte zwar ebenfalls Anbrüche von Erzen, jedoch waren die Gänge stark absetzig in ihrer Erzführung. Daher folgte auf eine kurze Blütezeit schnell ein Niedergang der Grube. Bereits Anfang 1529 war der Silberboom auf „St. Anna" vorbei. Mit mehreren Unterbrechungen ging der Bergbau, hauptsächlich auf Kobalt- und Wismuterz, noch bis 1872 weiter. Zusätzlich wurde in der „Quarz-Zeche" neben dem Erzgang „Traugott-Wachsfort-Flacher" sehr reiner, weißer Quarz abgebaut, der zur Streckung und Abtönung der blauen Farbe benötigt wurde. Im gegenüber liegenden Hang wurde ab 1918 ein Wolframerzvorkommen abgebaut. Das Quarzvorkommen, welches in der Quarzzeche abgebaut wurde, bildet einen Ausläufer dieser Lagerstätte und lässt bis auf den Freudensteiner Morgengang verfolgen. Bis 1955 wurde in der „Wolframitgrube Zschorlau" noch Wolframerz gefördert. Zum Grubenfeld gehören mehrere Bergwerke. Neben der „St. Anna-Fundgrube", der „Freudenstein Fundgrube" und der „Neuen Freudenstein Fundgrube" sind die „St. Brigitta Fundgrube", die „Vogelsang Fundgrube", die „Junge Rappolt Fundgrube" und weitere Namen überliefert. Nicht alle waren eigenständige Bergwerke. Bei Neuverleihungen kam es oft auch zu neuen Namensgebungen und einige Gruben stellen Maße bestehender Bergwerke dar. Allein auf dem „Freudensteiner Morgengang" versuchten sich zeitweise 10 obere und 13 untere Maßgruben. Zusätzlich finden sich im Grubenfeld zahlreiche Stollen (z. B.: „Guter Trost Stolln", „St. Anna Stolln", "Troster Tages Stolln", „Oberer Troster Stolln" und „Unterer Troster Stolln"), die zur Wasserhaltung und Bewetterung der Gruben benötigt wurden. Als tiefster Stollen entwässert heute noch der „Unterer Troster Stolln" das Grubenfeld. Alle Baue unterhalb dieses Stollens stehen heute unter Wasser. Die Interessengemeinschaft "Historischer Bergbau Zschorlau" e.V. hat seit 1989 einen Teil der Grubenbaue aus dem 16. Jahrhundert aufgewältigt und als Besucherbergwerk befahrbar gemacht." Quelle: Homepage des Vereins
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Die Befahrung führt Übertage am Mundloch der „Quarzhöhle", des „Guter Trost Stoll" und an der Kaue des „Reiches Geschüb" vorbei, steil bergauf zur Kaue und Mundloch des „St. Anna Stolln". Der Stollen verläuft zunächst auf dem „Anna Flachen", vorbei an einem kleinen Wetterschacht und ab dem Tagesschacht der „Vogelgesang Fundgrube" auf dem „Glücksstern Flacher". An der Gangscharung „Glücksstern Flacher" mit dem „Freudensteiner Morgengang", geht es weiter in Richtung des „Alter Freudensteiner Kunst- und Tagesschacht". Vor Erreichen des Schachtes werden einige kleinere Schächte und Abbau passiert. Im Schacht angekommen bietet sich ein Blick hinab, in die etwa 35 m tiefer gelegene Radstube und hinauf auf den im Jahre 1526 gemauerten Schachtkopf, eine der ältesten Grubenmauern in Sachsen. Weiter geht es über einen Abbau in Richtung „2. Untere Maaß", vorbei an Strossen- und Firstenbauen, in denen große Mengen Silber gefunden wurden.
Über den Tagesschacht der „Vogelgesang Fundgrube" erfolgt der Abstieg ca. 20 m hinab zum „Guten Trost Stolln" vorbei an der Hornstatt des 1. abgesetzten Handhaspelschachtes, der durch sein 3 eingemeißelten Kreuze einmalig ist.
Auf dem „Glücksstern Flacher" geht es zurück zum „Freudensteiner Morgengang" und bis zur „3. Oberen Maas". Der Schacht ist von Übertage komplett verfüllt, aber durch das Einbringen einer Getriebezimmerung konnte ein Durchgang zu den Grubenbauen ab der „4. Oberen Maas" geschaffen werden.
Zurück in Richtung „Alter Freudensteiner Kunst- und Tagesschacht" bietet sich ein einmaliger Blick aus Höhe des Aufschlages in die Radstube. Über Fahrten durch alte Stroßenbaue erfolgt der Abstieg auf den „Unterer Troster Stolln" mit der Radstube und dem „Alter Freudeinsteiner Kunst- und Tagesschacht". Vorbei an alten Silberabbauen und Gesenken geht es auf dem „Freudensteiner Morgengang" bis zum „Reicher Trost Tagesschacht". Die Befahrung geht weiter auf dem „Kolbe-Magdalenen Flacher" in den Bereich des Kobalt- , Wismut- und Nickelbergbaus aus der Zeit von 1650 bis 1872. Dieser Teil ist durch mächtige, teils 30 m hohe Firstenbaue geprägt.
Auf der Gangscharung „Traugott Wachsfort Flacher" mit dem „Freudensteiner Morgengang" steigen wir 15 m über ein Überhauen auf den „Guter Trost Stolln". Dieser Stollen wurde zunächst mit Steigung in den Berg als Erbstollen getrieben, wurde später aber als Zuleitung für das Aufschlagwasser genutzt.
Über einen kleinen Durchbruch vom „Guter Trost Stolln" gelangen wir in die „Quarzzeche". Der imposante und vollkommen im anstehenden Quarz gehauene Raum wird im Sommer und Winter für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Über die Quarzzeche erfolgt die Ausfahrt.
Die Befahrungsroute kann in Abhängigkeit von der Zeit auch leicht variieren. |
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
Start der Befahrung ist 14 Uhr. Die An und Abreise erfolgt individuell mit PKW (ca. 50 Minuten Fahrzeit). Bitte Fahrgemeinschaften bilden! Soweit möglich, wird in Kolonne gefahren. Ein gemeinsamer Abfahrtspunkt wird noch bekannt gegeben. - von Annaberg die B101 in Richtung Aue - in Aue Höhe Marktplatz links auf B 283 abbiegen - nach ca. 400 m rechts Halten in Richtung Zschorlau - Das Exkursionsziel befindet sich als einzeln stehendes Gebäude (altes Gaswerk) auf der rechten Seite hinter dem Ortseingangsschild |
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Anforderung / Ausrüstung |
Mittelschwere Befahrung (ca. 3h – 3,5h) im teils engen/niedrigen Altbergbau. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit (Fahrten steigen) und Fitness wird vorausgesetzt. Befahrungsausrüstung ist komplett mit zu bringen. Es sind ca. 200 m zu Fuß bergauf zur Grube zurück zu legen. Die Befahrung ist für Workshopteilnehmer kostenfrei. Über Spenden freut man sich natürlich im dortigen Verein. |
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Literatur |
Homepage des Vereins:http://www.freudenstein-fundgrube.de/ Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/St._Anna_am_Freudenstein |
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H 12 - Wolkenstein, Heidelbachtal
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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H 12 |
29.09.2011 |
Wolkenstein, Heidelbachtal |
10
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Sven Schreiter |
Thema |
Die Stadt Wolkenstein bietet sowohl geschichtlich, als auch bergbaugeschichtlich interessierten Personen allerlei Sehenswürdigkeiten. Die Siedlung selbst existiert seit Mitte des 13. Jahrhunderts und wird schon 1323 als Stadt mit eigener Münze genannt. Die Burganlage gehörte neben denen in Scharfenstein und Greifenstein ebenfalls einer meisnisch-thüringischen Adelsfamilie, den Waldenburgern. Das hoch über dem Fluss Zschopau thronende Schloss in seiner jetzigen Form wurde nach 1500 errichtet und diente als Wohnschloss für Herzog Heinrich II. von Sachsen. Neben der Stadtgeschichte zeigen die spätgotischen Museumsräume heute die Dauerausstellung „Land der Amethyste", was auch darauf beruht, dass die Warmbad-Wiesenbader Störung mit Ihren lokal auftretenden Gangausbissen, sowie den damit verbundenen Amethystfundstellen auch durch Wolkenstein streicht.
Der 1474 wieder aufgenommene Bergbau deutet auf eine ältere Periode hin. Im Tal, teils direkt an der Zschopau, wurden im 15. Jahrhundert bis Anfang des 17. Jahrhunderts dutzende kleine Zechen betrieben. Auch in den Nachbarorten, die zeitweilig zum Amt Wolkenstein gehörten oder auch jetzt wieder eingemeindet sind, wurde Bergbau betrieben, so z.B. in Streckewalde, Gehringswalde, und Schönbrunn. Neben kleineren Zechen wurde zwischen Wolkenstein und Großrückerswalde die Grube „St. Johannes" betrieben, welche schon im 16. Jahrhundert existierte und von 1790 bis Mitte des 19. Jahrhunderts erneut betrieben wurde. Ihr Haldenzug, sowie das zugehörige Huthaus sind erhalten.
Weitere Gruben um Wolkenstein sind z.B. „Himmelreich", „Gottes Vertrauen samt Lazarus", „Neubeschert Glück", „Jung Segen Gottes" und „Palmbaum". Durch den tiefen Einschnitt der Zschopau bot Wolkenstein einen guten Ansatzpunkt für Erbstollen. So wurde der „Tropperstolln" getrieben um die genannte Grube „St. Johannes" zu entwässern. Der oberhalb von Wolkenstein angesetzte und schon vor 1523 begonnene „Felberstolln" (530 m ü. NN) war ein wichtiger Erbstollen für das, zwischen Wolkenstein und Marienberg gelegene, Bergbaugebiet Kiesholz auf der Dreibrüderhöhe mit den Gruben „Junge Drei Brüder" und „Alte Drei Brüder". Dort wurden Silbererze, silberhaltiges Kupfer, sowie Zinnerz abgebaut. Der Stollen konnte bis 1568 durch Finanzierungshilfe des Kurfürsten sogar bis unter die Elisabether Gruben bei Lauta vorgetrieben werden und erreichte eine Gesamtlänge von über 4 km. Weiterhin trieb man von 1557 an den „Neuglücker Stollen" (440 m ü. NN) voran, mit welchem man die Gruben im Kiesholz noch vor 1600 erreichte. Dieser Stollen ermöglichte den Einbau von Kunstgezeugen. Das ehrgeizigste Projekt, der „Hilfe Gottes Stolln" (390 m ü. NN) wurde 1592 begonnen. Die Konsolidierungsprozesse im 19. Jahrhundert, steigende Produktionskosten und ein Hochwasser im Jahr 1897 zwangen zur Neuaufwältigung des bis dahin relativ kurzen Stollens. Bis 1904 wurde er, zuletzt sogar mit Drucklufttechnik, mit sehr geringem Gefälle auf über 1.400 m voran getrieben. Dann erfolgte die Einstellung des Bergbaus, die Verwahrung der Schächte und eine geringe Nachnutzung des Bergbaus z.B. zur Wasser- und Trinkwassergewinnung. Die SAG Wismut nannte das Marienberger Revier zusammen mit dem Wolkensteiner Revier „Objekt 05". Sie war vor allem östlich von Wolkenstein also zwischen Gehringswalde und Streckewalde tätig. Es wurden allein auf den Teilrevieren Nr. 2, 3, 4 und 5, die man zu Wolkenstein zählen kann, 4 neue Schächte geteuft, 10 alte aufgewältigt und 2 Schürfschächte angelegt. Der Betrieb lief von 1947 bis 1954 und erbrachte (mit Teilrevier 1 Marienberg) 121 t Uran. Im bestehenden Kurbad Warmbad-Wolkenstein wurde ein Nachtsanatorium zur gesundheitlichen Betreuung der Arbeiter eingerichtet. Zeitweilig waren im gesamten Marienberger Wismutobjekt 7.500 Arbeitskräfte beschäftigt. Wenn auch der Altbergbau, sowohl in der Silberzeit als auch zur Uranerzzeit nicht die wirtschaftliche Bedeutung erlangte wie es in anderen Städten des Erzgebirges geschah, so ist er doch recht umfangreich und hat viele, teils deutliche Zeugnisse hinterlassen. Im Heidelbachtal nahe Wolkenstein bestand ein Kalkwerk, welches womöglich schon Kalkstein zum Bau der Burganlage Wolkenstein lieferte. Es wurde bis 1901 betrieben. Untertage wurden ein Wassertonnenaufzug zur Förderung und eine Wassersäulenmaschine zu Wasserhaltung eingesetzt. Neben einigen erhaltenen Gebäuden des Ensembles sieht man noch den Verlauf des Kunstgrabens, sowie 2 Mundlöcher. Die Kalköfen und die Gleisanbindung sind nicht erhalten. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Von Annaberg aus fährt man über die B101 durch Wiesenbad nach Wolkenstein. Erster Treffpunkt ist das Zughotel in Schönbrunn. In Abstimmung mit den Teilnehmern wird die Tour folgende Zielpunkte enthalten: - kurzer Besuch des Schlosses, sowie des Marktplatzes, - Wanderung entlang der Zschopau, vorbei am Mundloch des „Hilfe Gottes Stollens" bis zum „Jung Segen Gottes Stolln" - höchstwahrscheinlich eine Befahrung des „Jung Segen Gottes Stollns" - kurzer Abstecher zu den übertägigen Anlagen des Kalkwerks im Heidelbachtal, - Rückfahrt über Großrückerwalde inkl. kurzem Halt an den Halden von „St. Johannes" und Schacht 137 |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Die Exkursion beinhaltet eine ca. 3 km lange Wanderung mit 80 m steilem Ab- und Aufstieg, sowie eine Befahrung im anspruchsvollen Altbergbau. Die benötigte Ausrüstung (Helm, Geleucht, Stiefel, Schlaz) ist vollständig selbst mit zu bringen und muss bei der Wanderung mitgenommen werden. |
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Literatur |
„Zwischen Wolkenstein, Marienberg und Jöhstadt“ – Werte unserer Heimat Band 41, 1. Auflage, 1985
„Bergbau im Erzgebirge“ – Ottfried Wagenbreth, ISBN 3-342-00509-2, 1. Auflage, 1990 |
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G 1 - Annaberg
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 1 |
30.09. |
Annaberg |
5 - 20
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Julia Schreiter
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Thema
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Inhalt der Exkursion ist die montanhistorische Geschichte und kulturelle Vielfalt von Annaberg-Buchholz. Neben festen Programmpunkten lockern kleine Überraschungen das Exkursionsprogramm auf. |
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Routenbeschreibung |
Die Exkursion beginnt mit der Spurensuche nach montanhistorischen Zeugnissen im Stadtbild Annabergs. Die Besichtigung der Annenkirche ist ein weiterer Programmpunkt. Bei trockenem Wetter ist die Besichtigung des Kirchturmes möglich. Anschließend folgt ein Rundgang durch das Erzgebirgsmuseum und die Befahrung des Besucherbergwerkes „Gößner“. Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch der „Manufaktur der Träume“. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
bequeme Laufschuhe, bei Bedarf Regenkleidung |
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Literatur |
- Details
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G 2 - Jachymov (St. Joachimsthal) und Horny Blatna (Platten)
Exkursion
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Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 2 | 30.09.2011
08.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr | Jachymov (St. Joachimsthal) und Horny Blatna (Platten) |
15 | Volkmar Scholz |
Thema |
Stadt- und Montangeschichte, Geologie / Genese der Lagerstätten (Ag, Sn), Persönlichkeiten: G. Agricola, J. Matthesius, L. Erker, S. Schlick, M. Curie |
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Tourablauf |
Fahrt mit Pkw's in Fahrgemeinschaften von Annaberg auf der B 95 über Oberwiesenthal – Bozi dar (Gottesgab) nach Jachymov (ca. 40 min) . Parken an der Münze = Museum, nordwestlich der Stadtkirche St. Joachim, oberhalb des Rathauses. Museumsbesuch (ca. 45 min), danach Stadtführung mit Renaissancehäusern am Markt, Spitalkirche St. Anna, Joseph- und Einigkeiter Schacht (ca. 2 h). Anschließend Mittagessen in Joachimsthal, Gottesgab oder Platten (ca. 1 h). Parken am Markt in der Bergstadt Platten. Wanderung zum Plattenberg mit Begehung der Eis- und St. Wolfganger (sog. Wolfs-) Pinge. In Abhängigkeit von der Zeit Besuch des kleinen aber feinen Museums (Gesamtzeit ca. 3,5 h). Rückfahrt mit Halt am Plattner Kunstgraben, Raithalden der Zinnseifen in Gottesgab (ca. 1 h). Ankunft Annaberg ca. 18.00 Uhr.
ÄNDERUNG: Die Exkursion wird um eine Befahrung in Hengstererben (St. Christoph Stolln, Sn-Bergau) erweitert. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Überwindung größerer Steigungen, Ausdauer Wanderschuhe, Getränke & Snacks, Kamera
ÄNDERUNG!! Untertage Ausrüstung erforderlich - Stiefel, Helm und Geleucht |
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Literatur |
St. Joachimsthal in der Zeit Georgius Agricola – Zur Geschichte einer Bergstadt im 16. Jh., 1994 Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins, 64. Jahrbuch, Neue Folge (III), Chemnitz 1994 Sarepta oder Bergpostill des Johannes Matthesius, Reprint des Technischen Nationalmuseums Prag 1982 |
Alle Bilder oben: Michael Pfefferkorn-Ungnad
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G 3 - Das Bergbaurevier Marienberg
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 3 |
30.09.2011 |
Marienberg |
8 (Exkursion ausgebucht) |
Falk Meyer |
Thema |
Das Bergbaurevier Marienberg |
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Kurzbeschreibung |
Erste Schürfversuche fanden im Marienberger Revier nach BOGSCH, bereits im 13. Jahrhundert statt. So wurden am Schwedengraben bei Niederlauterstein Schlacken und Rennfeuer entdeckt, die aus der Zeit zwischen 1200 und 1300 stammen sollen. Brakteaten mit Wolkensteiner Wappen aus der Zeit um 1290, die von den Waldenburger Herren in Wolkenstein geprägt wurden, lassen ebenfalls darauf schließen, dass es bereits um 1300 Bergbau gegeben haben muss, da Münzstätten nur ihr eigenes Silber vermünzen durften. Auch gab es nach WAGENBRETH bereits um 1407 einen Bergmeister bei Wolkenstein, was diese Aussage unterstützt.
So zeigt sich, dass es bereits sehr früh ersten erfolgreichen Bergbau im Marienberger Revier gegeben haben muss.
Bereits 1484 lässt sich die „Mönchsgrube obenwendig Wolkenstein bey der Wüsten schlette gelegen“, dem heutigen Mönchsberg, urkundlich belegen. Hier sei gleichzeitig erwähnt, dass das Dorf „Wüstenschletta“ bei Marienberg nichts mit den ersten Silberfunden um Marienberg zu tun hat. Vom Beginn des Bergbaus im Marienberger Revier spricht man erst nach den reichen Silberfunden 1519 an der „Alt Fabian Sebastian Fundgrube“ am Eingang zum Hüttengrund. Schnell wurden weitere Erzgänge erschürft und neue Gruben entstanden.
Bereits zwei Jahre nach den ersten Silberfunden und bedingt durch den starken Zustrom an Bergleuten aus anderen Revieren, fasste Herzog Heinrich der Fromme den Entschluss, eine neue Stadt zu gründen. Am 27.04.1521 wurde die Gründungsurkunde der nach der Heiligen Mutter „Maria“ benannten Stadt ausgereicht. Geplant wurde Marienberg im Stil der Renaissance mit einem großen Marktplatz in der Mitte, einer schachbrettartigen Stadtaufteilung und einer wehrhaften Stadtbefestigung durch den Freiberger Bürgermeister Ulrich Rühlein von Calw, der bereits für die Stadtplanung in Annaberg verantwortlich war. Mit dem Stadtbefreiungsbrief vom 19.12.1553 erhielt die Stadt Marienberg das Stadt- sowie das Bergrecht und alle damit verbundenen Privilegien.
Der Bergbau im Marienberger Revier kann auf eine 500-jährige Geschichte zurückblicken. Angelockt durch die ersten Silberfunde 1519 erfuhr das Revier eine rasante Entwicklung. Die Gründung der Stadt 1521, der Bau von Schmelzhütten und der Vortrieb langer Stollen und Kunstgräben zur Wasserlösung sowie die Errichtung von Kunsträdern, Kunstgezeugen und Göpeln sind Zeugen dieser Entwicklung, die um 1540 ihren Höhepunkt mit etwa 1000 Gruben im Revier hatte. Leider gibt es heute nur noch wenige Zeugen aus den Anfangszeiten des Marienberger Bergbaues. Durch späteren Bergbau sind viele Gruben und Strecken überprägt wurden. Auch in der Betriebszeit der „SAG/SDAG Wismut“ bis 1954, die in vielen der alten Gruben Arbeiten zur Erkundung und Gewinnung von Uranerzen durchführten, oder sie anderweitig nutzten, wurden die alten Stollen und Gruben teilweise oder sogar massiv überprägt.
So bleiben heute nur noch als sichtbare Zeugen die markanten Haldenzüge des „Bauer Morgenganges“ bei Lauta, unzählige kleinere Halden und Pingen im Kiesholz, die Kunstteiche und Gräben sowie einige techn. Denkmale, wie der „Molchner Stollen“ in Pobershau, der „Tiefe St. Gideon Stollen“ in Großolbersdorf oder der „Gläser Stollen“ und der „Weißtaubner Erbstollen“ im Hüttengrund. |
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Routenbeschreibung / Einzelzeiten |
Treffpunkt ist der Besucherparkplatz am Pferdegöpel des „Rudolphschachtes“ in Lauta.
Von Lauta aus ist die Befahrung des Schachtes 302 geplant. Während der Befahrung schauen wir uns die untertägige Anlage an. Eventuell besteht danach noch die Möglichkeit, den Füllort des Schachtes „Fabian Sebastian“ anzuschauen. Diese Befahrung ist im Moment noch nicht sicher, da der Betreiber als Eigentümer der Anlage und das Oberbergamt zustimmen müssen. Danach fahren wir nach Marienberg und schauen uns die Altstadt sowie das Stadtrevier an. Nach dem Mittagessen fahren wir in den Hüttengrund und besichtigen dort einzelne noch erhaltene Mundlöcher (übertage) des„Gläser Stollens“ sowie des „Weißtaubner Erbstollens“ . Danach ist die Befahrung des „Rosenstock Stollen“, der durch die „TREBRA-TAFEL“ bekannt geworden ist, geplant. Auch diese Befahrung bedarf noch der Zustimmung des Oberbergamtes.
Informationen, ob die geplanten Befahrungen durchgeführt werden können, werden nach Bekanntgabe umgehend nachgereicht.
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Anforderung/ Ausrüstung
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Für die Befahrungen empfiehlt sich gehobene Ausrüstung (Helm, Geleucht, Schlaz, Gummistiefel, Wathose).
Die Befahrung des Schachtes 302 erfolgt über eingebaute Stahlfahrten ca. 100 Meter saigere Teufe. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass nur körperlich gesunde und fitte Befahrer teilnehmen dürfen, da diese Befahrung sehr anspruchsvoll ist.
Die Wanderungen finden in wegsamen Gelände statt. Somit empfiehlt sich wettergerechte Kleidung und festes Schuhwerk.
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Literatur |
WAGENBRETH: Bergbau im Erzgebirge MEYER: Das Marienberger Revier um 1600 www.marienberg.de www.rudolphschacht-marienberg.de |
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G 4 - Schneeberg I
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 4 | 30.09.2011 | Schneeberg I |
20 | Volkmar Müller |
Thema |
Ausgewählte Sachzeugen des historischen Bergbaus im Schneeberger Revier |
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Geologie: Den zentralen Teil des Schneeberger Reviers bildet auf einer Fläche von ca. 10 km² eine hydrothermale Ganglagerstätte. Als wichtigster Erzbringer tritt hier die BiCoNi-Formation auf (Schneeberger Formation). Ca. 150 Erzgänge sind bekannt. Die max. Teufe der Vererzung liegt bei 400 m. Gewonnen wurden ca. 260 t Silber, ca. 70000 t Kobalt- und Nickelerze und ca. 220 t Uran.
Geschichte: Nach bescheidenen Anfängen von Zinnseifen (14. Jh.) und Abbau von Wismut (1463 erwähnt) kam es 1470 zum ersten Silberfund auf dem Schneeberg. Durch das "Berggeschrey" kam es zu einem großen Zuzug von Bergleuten, Gewerken, Handwerkern u.a. Dadurch entstand 1471/72 auf dem Berg eine nur vom Bergamt beaufsichtigte und vom örtlichen Bergbaugeschehen geprägte Bergstadt, die 1481 die Bergfreiheit verliehen bekam. Der unregelmäßige Grundriss dieser alten Stadtanlage hat sich um die St. Wolfgangskirche bis heute erhalten. Die Erweiterung der Stadt erfolgte in den 1490er Jahren nach Norden und bildet den heutigen Markt. Die erste Kirche wurde 1477/78 errichtet. Der heutige Bau stammt von 1516 bis 1539. Die Stadt brannte 1719 ab und wurde im Barockstil wieder aufgebaut.
Der Höhepunkt des Silberbergbaus war bereits 1477 mit ca. 18 t Silber. Danach war das Ausbringen rückläufig, doch wurden immer wieder neue Erzgänge vor allem auf dem Gebiet von Neustädtel entdeckt. Neben Wismut für die Herstellung von Lettern wurde aber schon bald Kobalt für die Blaufarbenherstellung genutzt. Nach 1600 überstieg der Wert der geförderten Kobalterze die der Silbergewinnung. Noch während des 30jährigen Krieges kam es zur Gründung von Blaufarbenwerken. Damit wurde das Schneeberger Revier bis nach 1850 Hauptlieferant von Kobalterzen in der Welt. Zur Entwässerung wurden mehrere Hauptstollen vorgetrieben. So erreichte der "Griefner Stolln" über 10 km, oberer und tiefer Fürstenstolln über 50 km und der 1503 begonnene Marx Semmler Stolln über 200 km vor allem durch den Uranbergbau nach 1946 in Schlema. Letzterer ist praktisch seit über 500 Jahren in Betrieb! Es sind auch noch Auffahrungen für die nächste Zeit geplant, wenn auch nur noch zur Verbesserung der Wasserführung.
Um 1830 wurde auch Nickel gewonnen und durch gestiegene Preise wurde nach 1850 verstärkt Wismut abgebaut. 1875 überstiegen die Einnahmen aus dem Wismuterz erstmals die von Kobalt. Durch die Erschöpfung der Lagerstätte ging nach 1900 der Bergbau zurück. 1929 wurde er eingestellt. 1933 bis 1946 wurde hochsubventionierter Abbau von BiCoNi-Erzen und 1946 bis 1956 von Uran betrieben. Damit endete nach über 500 Jahren der Bergbau.
Neben den teils wunderschönen Tagesanlagen, den markanten Haldenzügen und den beeindruckenden Untertagebauen steht der Schneeberg-Neustädtler Bergbau auch für die vielfältige Mineralisation der Bi-Co-Ni-Ag-U – Abfolge. Für die Anfänge des bekannten Bergmannsliedes „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt", aber auch für die hochgehaltene Tradition des Bergstreittages und der Schneeberger Krankheit. Für beide Routen wurden aus einer Vielzahl von Sachzeugen (z.B. über 50 Tagesgebäuden und über 200 Halden) verschiedene und wichtige ausgewählt. |
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Tourablauf |
Ca. 1h Fahrzeit per PKW von Annaberg-Buchholz aus!
Über die B101/B169/B93 – Scheibenberg, Schwarzenberg, Aue, Schlema – nach Schneeberg fahren bis „Zentrum" ausgeschildert ist. Beide Schneeberger Exkursionen beginnen 09:00Uhr an der St. Wolfgangskirche. Einer Besichtigung schließt sich ein kleiner Stadtrundgang an. Es folgt die Fahrt in das Bergbaugelände zur Fundgrube Daniel.
Wichtige Kobaltgrube, Besichtigung von Treibeschacht (1732 gemauert) und Huthaus (um 1730 und 1845)
Besichtigung des Treibehauses (2000 neu errichtet) St. Annen Denkmal: Standort der ehemaligen Knappschaftskapelle, Denkmal von 1830 Als nächster Punkt wird mit dem Pkw der Filzteich erreicht.
Wichtigste wasserwirtschaftliche Anlage des Schneeberger Bergbaus, 1483 – 1485 angelegt, mehrere Dammbrüche (1783 mit 18 Toten), ab 1933 Ausbau zum Strandbad Von hier wird die Fahrt zur Fundgrube Wolfgangmaßen fortgesetzt. Dort wird gemeinsam die Besichtigung der übertägigen Anlagen und der untertägigen Radstube vorgenommen. Hier gibt es auch die Möglichkeit eines Mittagessens.
Wichtige Kobaltgrube im 19. Jh., daneben auch Abbau von Silber-, Wismut- und Nickelerzen, Besichtigung des Pochwerkes (1816 – 1818 erbaut). Siebenschlehener Pochwerk: Komplex der Erzaufbereitung aus dem 18. und 19. Jh., Führung durch das Museum St. Georgen Schmelzhütte: Besichtigung des Hüttengebäudes (1665 erbaut). |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Die übertägigen Anlagen sind mit dem Auto und durch kurze Fußwege gut erreichbar. Daher ist nur normale Wanderausrüstung erforderlich. Für die Besichtigung der Radstube ist Helm und Geleucht erforderlich. |
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Literatur |
„Bergbau im Erzgebirge" – Ottfried Wagenbreth – ISBN 3-342-00509-2 |
- Details
- Zugriffe: 9030
G 5 - Schneeberg II
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 5 | 30.09.2011 | Schneeberg II |
10 | Volkmar Müller |
Thema |
Ausgewählte Sachzeugen des historischen Bergbaus im Schneeberger Revier |
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Geologie: Den zentralen Teil des Schneeberger Reviers bildet auf einer Fläche von ca. 10 km² eine hydrothermale Ganglagerstätte. Als wichtigster Erzbringer tritt hier die BiCoNi-Formation auf (Schneeberger Formation). Ca. 150 Erzgänge sind bekannt. Die max. Teufe der Vererzung liegt bei 400 m. Gewonnen wurden ca. 260 t Silber, ca. 70.000 t Kobalt- und Nickelerze und ca. 220 t Uran.
Geschichte: Nach bescheidenen Anfängen von Zinnseifen (14. Jh.) und Abbau von Wismut (1463 erwähnt) kam es 1470 zum ersten Silberfund auf dem Schneeberg. Durch das "Berggeschrey" kam es zu einem großen Zuzug von Bergleuten, Gewerken, Handwerkern u.a. Dadurch entstand 1471/72 auf dem Berg eine nur vom Bergamt beaufsichtigte und vom örtlichen Bergbaugeschehen geprägte Bergstadt, die 1481 die Bergfreiheit verliehen bekam. Der unregelmäßige Grundriss dieser alten Stadtanlage hat sich um die St. Wolfgangskirche bis heute erhalten. Die Erweiterung der Stadt erfolgte in den 1490er Jahren nach Norden und bildet den heutige Markt. Die erste Kirche wurde 1477/78 errichtet. Der heutige Bau stammt von 1516 bis 1539. Die Stadt brannte 1719 ab und wurde im Barockstil wieder aufgebaut.
Der Höhepunkt des Silberbergbaus war bereits 1477 mit ca. 18 t Silber. Danach war das Ausbringen rückläufig, doch wurden immer wieder neue Erzgänge vor allem auf dem Gebiet von Neustädtel entdeckt. Neben Wismut für die Herstellung von Lettern wurde aber schon bald Kobalt für die Blaufarbenherstellung genutzt. Nach 1600 überstieg der Wert der geförderten Kobalterze die der Silbergewinnung. Noch während des 30jährigen Krieges kam es zur Gründung von Blaufarbenwerken. Damit wurde das Schneeberger Revier bis nach 1850 Hauptlieferant von Kobalterzen in der Welt. Zur Entwässerung wurden mehrere Hauptstollen vorgetrieben. So erreichte der "Griefner Stolln" über 10 km, oberer und tiefer Fürstenstolln über 50 km und der 1503 begonnene "Marx Semmler Stolln" über 200 km vor allem durch den Uranbergbau nach 1946 in Schlema. Letzterer ist praktisch seit über 500 Jahren in Betrieb! Es sind auch noch Auffahrungen für die nächste Zeit geplant, wenn auch nur noch zur Verbesserung der Wasserführung.
Um 1830 wurde auch Nickel gewonnen und durch gestiegene Preise wurde nach 1850 verstärkt Wismut abgebaut. 1875 überstiegen die Einnahmen aus dem Wismuterz erstmals die von Kobalt. Durch die Erschöpfung der Lagerstätte ging nach 1900 der Bergbau zurück. 1929 wurde er eingestellt. 1933 bis 1946 wurde hochsubventionierter Abbau von BiCoNi-Erzen und 1946 bis 1956 von Uran betrieben. Damit endete nach über 500 Jahren der Bergbau.
Neben den teils wunderschönen Tagesanlagen, den markanten Haldenzügen und den beeindruckenden Untertagebauen steht der Schneeberg-Neustädtler Bergbau auch für die vielfältige Mineralisation der Bi-Co-Ni-Ag-U – Abfolge. Für die Anfänge des bekannten Bergmannsliedes „Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt", aber auch für die hochgehaltene Tradition des Bergstreittages und der Schneeberger Krankheit. Für beide Routen wurden aus einer Vielzahl von Sachzeugen (z.B. über 50 Taggebäude und über 200 Halden) verschiedene und wichtige ausgewählt. |
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Tourablauf |
Ca. 1 h Fahrzeit per PKW von Annaberg-Buchholz aus!
Über die B 101/B 169/B 93 – Scheibenberg, Schwarzenberg, Aue, Schlema – nach Schneeberg fahren bis „Zentrum" ausgeschildert ist. Beide Schneeberger Exkursionen beginnen 09:00Uhr an der St. Wolfgangskirche. Einer Besichtigung schließt sich ein kleiner Stadtrundgang an. Es folgt die Fahrt in das Bergbaugelände zur Fundgrube Daniel.
Wichtige Kobaltgrube, Besichtigung von Treibeschacht (1732 gemauert) und Huthaus (um 1730 und 1845)
Besichtigung des Treibehauses (2000 neu errichtet)
Als nächster Punkt wird mit dem Pkw der Filzteich erreicht. Filzteich:
Von hier wird die Fahrt zur Fundgrube Wolfgangmaßen fortgesetzt. Dort wird gemeinsam die Besichtigung der übertägigen Anlagen und der untertägigen Radstube vorgenommen. Hier gibt es auch die Möglichkeit eines Mittagessens.
Wichtige Kobaltgrube im 19. Jh., daneben auch Abbau von Silber-, Wismut- und Nickelerzen, Besichtigung des Pochwerkes (1816 – 1818 erbaut). Die Besichtigung der untertägigen Anlagen der Fundgrube Wolfgangmaßen ist abhängig vom derzeitigen Stand der Aufwältigung. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Die übertägigen Anlagen sind mit dem Auto und durch kurze Fußwege gut erreichbar. Daher ist vormittags nur normale Wanderausrüstung erforderlich. Befahrungsausrüstung einschließlich Wathose ist komplett mitzubringen, Trittsicherheit und Fitness wird vorausgesetzt (Fahrtensteigen erforderlich). |
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Literatur |
„Bergbau im Erzgebirge" – Ottfried Wagenbreth – ISBN 3-342-00509-2 www.Schneeberg.de www.museum-schneeberg.de |
- Details
- Zugriffe: 9105
G 6 - Stadt Schwarzenberg Bergbaugebiet „Graul“ und Grube „Gottes Geschick“
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 6 |
30.09.2011 |
Stadt Schwarzenberg/ Bergbaugebiet „Graul“ und Grube „Gottes Geschick“ |
16
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Thomas Liebisch |
Thema |
Die Stadt Schwarzenberg / Der Bergbau am „Graul“ / Die Grube „Gottes Geschick“ |
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Kurzbeschreibung |
Schwarzenberg - allgemeine geschichtliche Angaben Ausschlaggebend für die Gründung der Stadt Schwarzenberg ist die Existenz einer, durch das Tal des Schwarzwassers führenden Handelsstraße zwischen Zwickau und Prag, welche im Rahmen der Erstbesiedlung des Erzgebirges um 1150 überregionale Bedeutung erlangte. Auf einem strategisch günstigen Felssporn entstand eine Burg zum Schutz dieser Straße. Eine zugehörige Siedlung wird um 1282 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Stadt wurde bald Mittelpunkt der Herrschaft Schwarzenberg, welche sich von der Zwickauer Mulde bis zum Kamm des Erzgebirges (im heutigen Tschechien) sowie bis Schnarrtanne im Sächsischen Vogtland erstreckte.
Wie überall bei der Erschließung des Erzgebirges führten auch im Gebiet der Herrschaft Schwarzenberg entsprechende Prospektionsarbeiten sehr schnell zur Auffindung von Erzlagerstätten. Ein Bergamt ist seit 1581 nachgewiesen, bestand wahrscheinlich aber schon früher. Im Gegensatz zu den meisten anderen Revieren des Erzgebirges wurde man im Gebiet der Herrschaft Schwarzenberg jedoch in erster Linie auf Eisen und (im Westteil der Herrschaft) auf Zinnerze fündig. Diese Lagerstätten bildeten bis in das 19. Jahrhundert die Basis einer ehemals sehr ausgeprägten Eisen verarbeitenden Industrie. Noch heute existieren im Raum Schwarzenberg eine Vielzahl größerer und kleinerer Unternehmen der Metall- und Blechverarbeitung. Im Schloss Schwarzenberg kann man zu dieser Thematik eine sehr informative Ausstellung besichtigen.
Lagerstättensituation im Exkursionsgebiet
Der Bergbau im Raum Schwarzenberg ging nicht wie fast überall im Erzgebirge auf Gängen oder Erzstöcken um, sondern auf Lagern. Ursprung dieser Lager sind alte Sedimentgesteine mit Kalk- und Dolomiteinlagerungen. Im Rahmen der Erzgebirgsauffaltung wurde das Gesteinespaket einer starken Metamorphose ausgesetzt und aus den Karbonatgesteinen wurden Marmore. Mit dem Aufstieg der westerzgebirgischen Granitplutone kam es nochmals zu einer intensiven Verformung des Deckgebirges wobei sich Klüfte und Spalten bildeten. Bei der Abkühlung der Plutone kam es zu einem Volumenverlust im Untergrund und die vorhandenen mineralreichen, heißen Lösungen konnten in die darüber liegenden Gesteinspakete eindringen. Auf Grund der chemischen Eigenschaften der Karbonate kam es dabei insbesondere in den Marmorlagern zu intensiven Reaktionen, wobei die Karbonatgesteine ganz oder teilweise umgewandelt und durch diverse Erz- und Nichterzminerale ersetzt wurden. Dieser Lagerstättentyp wird als Skarn bezeichnet. Die relativ kleinen Lagerstätten liegen in zwei (räumlich getrennten) ringförmigen Strukturen um eine Granitaufstülpung, deren Kern etwa im Stadtgebiet Schwarzenberg liegt. Über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten bildeten diese Lagerstätten Ansatzpunkte für kleinere Grubenbetriebe und damit die wirtschaftliche Basis des hiesigen Bergbaus und der Metallverarbeitung.
Kurzabriss der Bergbauaktivitäten im Exkursionsgebiet
Neben den Skarnlagerstätten kam es vereinzelt auch zur Ausbildung lokaler Erzgangsysteme, welche insbesondere östlich von Schwarzenberg im Gebiet eines „Graul“ genannten Bergrückens zeitweise eine recht bedeutende Silber- und Kobaltproduktion ermöglichten. Zentrum dieser Bergbauaktivitäten war die Grube „Gottes Geschick“, welche sich um 1835 mit der Nachbargrube „St. Katharina“ zur Grube „Gottes Geschick vereinigt Feld“ zusammenschloss und auf Grund der aufgeschlossenen Lagerstättentypen auch ein reiches Produktspektrum aufzuweisen hatte. Neben Silber und Kobalt wurden hier auch Wismut-, Kupfer-, Blei-, Zink-, Mangan-, Arsen-, Schwefel-, und Eisenerze gefördert.
Die erste Erwähnung der Gruben am Graul stammt aus dem Jahre 1483. Die Grube „Gottes Geschick“ wird erstmalig im Jahre 1687 als Eigenlehner-Silbergrube genannt und um 1770 auf Grund der ausdauernden Silberproduktion vergesellschaftet. Da der bestehende Schacht für eine Teufenentwicklung wenig geeignet war und der Grubenbetrieb zudem massiv mit Grundwasser- und Wetterproblemen zu kämpfen hatte, begann man im Jahre 1815 mit dem Abteufen eines neuen Schachtes. Eine leistungsfähige Pochwäsche nahm im Jahr 1805 im Tal des Schwarzbaches den Betrieb auf. Das heute noch erhaltene, repräsentative Huthaus mit Bergschmiede wurde 1830 fertig gestellt. Am 13. November 1834 wurde der seit 1701 vom Schwarzwassertal getriebene „Treue-Freundschaft-Stolln“ als Erbstollen mit der Grube „Gottes Geschick“ durchschlägig. Bei einer Länge von ca. 2,5 km bringt der Stollen am „Neuen Kunstschacht“ eine Teufe von rund 50m ein. In den folgenden Jahren wurden auch die Nachbargruben „Stamm Asser“ und „St. Katharina“ durch diesen Stollen gelöst. Der Stollen ist die technologische Grundlage für den weiteren Aufschluss der Tiefbaue, 1847 wurde unmittelbar über der Stollensohle am „Neuen Kunstschacht“ ein leistungsfähiges Kunstgezeug mit einem 13,6 m hohen Wasserrad in Betrieb genommen. Trotz beschleunigter Anlage weiterer Tiefbausohlen unterhalb des „Treue-Freundschaft-Stollenniveaus“ (insgesamt 10 Sohlen bei einer Teufe von 217 m am „Neuen Kunstschacht“) entwickeln sich ab etwa 1845 die Anbrüche edler Silber- und Kobalterze aber rückläufig. In dieser Zeit mutet die Grube viele still liegende Bergwerke der Umgebung zur Durchführung von Untersuchungsarbeiten und immer in der Hoffnung, wieder einen auskömmlichen Grubenbetrieb entwickeln zu können, z. B. „Gründonnerstag“ und „Gelbe Birke“ in Beierfeld, „Carl Haidinger“ in Wildenau sowie „Engelsburg“ in Raschau.
Die Gewinnung von Schwefel- und Arsenkiesen sowie von Mangan- Eisen- und Wismuterzen insbesondere im Grubenfeld „St. Katharina“ stand nunmehr im Mittelpunkt der bergbaulichen Aktivitäten. In diesem Rahmen wurden auch Tagebaue angelegt und der „Katharinaer“ Kunstschacht mit einer Dampfförderanlage ausgerüstet. Mit dem Ende des ersten Weltkrieges ging der Abbau um 1919 zu Ende.
Seit 1893 wurde am Mundloch des „Treue-Freundschaft-Stolln“ der im Grubenwasser enthaltene Eisenocker in Schlammteichen gewonnen und war ein gefragtes Farbpigment. Dieser Betrieb endete 1933.
Zwischen 1947 und 1955 wurden „Gottes Geschick“ und „St. Katharina“ durch die SAG Wismut für die Uranerzsuche aufgewältigt Die in diesem Rahmen gefundenen Erzmengen lagen aber nur im kg-Bereich.
Seit 2005 werden Teile der zugänglichen Anlagen auf den oberen Sohlen durch den Verein „Gottes Geschick Vereinigt Feld“ e.V. wieder aufgewältigt. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Fahrt per PKW über die B101 (Schlettau, Scheibenberg, Markersbach, Raschau) nach Schwarzenberg. Bitte Fahrgemeinschaften bilden. 1.Treffpunkt Hammerparkplatz in Schwarzenberg – unterhalb des Schlosses Rundgang durch die sehenswerte Schwarzenberger Altstadt mit Schoss, St. Georgen Kirche und ehem. Bergamt.
2. Treffpunkt: Straße „Am Schlosswald“ (Parkplatz nach dem ehem. Sägewerk) Besichtigung des Mundlochs vom „Treue-Freundschaft-Stolln“, sowie der Relikte der ehem. Farbschlämme (Goldockergewinnung) und der “Hempel-Villa“ welche auf dem Untergeschoß eines ehemaligen Kalk-Ringofens des Kalkwerkes Wildenau erbaut wurde.
3. Treffpunkt: Straße von Raschau nach Langenberg (Abzweig zum ehem. Kalkwerk Langenberg) Besichtigung von 2 erhaltenen Kalköfen des ehemaligen Kalkwerkes Langenberg.
4. Treffpunkt: Haldenplateau am „Neuen Gottes Geschicker Kunstschacht“ Von hier aus findet eine Wanderung zu den Bergbaurelikten der Gruben „Gottes Geschick“, „St. Katharina“ und „Stamm Asser“. In diesem Rahmen kann die Aufschlagrösche zum alten Kunstschacht befahren werden.
Pause am „Neuen Gottes Geschicker Schacht“, eine Unterstellmöglichkeit, Getränke und Imbiss stehen auf der Halde zur Verfügung.
Befahrung der Grube „Gottes Geschick“ in zwei Gruppen, die im Wechsel beide Routen besichtigen:
4.1 Einfahrt über die Förderstrecke (sogen. „Obererer Gottes Geschicker Stollen“) und Abbaue zum „Alten Kunstschacht“ mit geschlägelter Radstube, Kunstwelle mit Krummzapfen und Gestängeschuhen, Schützbühne und Aufschlagrösche sowie schönen Mauerungen im Füllortbereich. Des Weiteren sind in einer Untersuchungsstrecke geschlägelte Nischen in hervorragender Handwerksarbeit zu besichtigen.
4.2 Einfahrt über die Aufschlagrösche und die obere Radstube zum „Neuen Kunstschacht“.
Auf dem Rückweg können im Bereich der „Gottes Geschicker -Stollnsohle“ Relikte aus der Ära des Wismutbergbaus besichtigt werden (Rollöcher). |
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Anforderung/ Ausrüstung
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Für die, im Rahmen der Wanderung, zu befahrende Rösche sind feste Wanderschuhe, Helm und Geleucht ausreichend.
Die Befahrungsrouten 4.1 und 4.2 erfordern zusätzlich Gummistiefel, Grubenkleidung und Handschuhe. Es handelt sich um mittelschwere Befahrungen, darum wird Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt. Es sind 2 x 10m und 2 x 50m Fahrten zu steigen! |
- Details
- Zugriffe: 12627
G 7 - Zschopau
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 7 |
30.09.2011 |
Zschopau: Besucherbergwerk und Erbstolln „Heilige Dreifaltigkeit" Bergbaulehrpfad Schloss „Wildeck" |
5 - 15 |
Nico Meyer Steve Müller Dr. H.-V. Gründler |
Thema
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Die Bergstadt Zschopau mit Schloss „Wildeck" und der „Heiligen-Drei-faltigkeits-Fundgrube" mit Fundgrube, Haldenzug und Nebenanlagen Schloss „Wildeck" mit Motorradausstellung, dem Erzkeller und dem Schlossumgang, sowie die „Heilige Dreifaltigkeits-Fundgrube" mit Erbstollen, Wasserseige, Besucherbergwerk Information über Stadt- und Bergbaugeschichte, sowie über die begonnenen Aufwältigungsarbeiten |
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Kurzbeschreibung |
Der Besucher kann sich vom Umfang der bisher geleisteten Aufwältigung im Erbstollen überzeugen, schaut in Nebenstolln und in Überhauen, kann im Erbstolln bis vor Ort laufen und erhält einen unmittelbaren Eindruck der von den Alten vorgenommenen Auffahrungen. Das Besucherbergwerk ist eine sehr alte, im ursprüngli¬chen Zustand weitgehend erhaltene Anlage. Die Wanderung entlang des Bergbaulehrpfades gibt einen Überblick über die Zschopauer Bergbauanlagen und von der Ausdehnung des Grubenfeldes der „Heiligen Dreifaltigkeits-Fundgrube" Vom Bergfried, dem „Dicken Heinrich", am Schloss „Wildeck", sowie vom Schlossumgang kann man herrliche Ausblicke auf die Stadt Zschopau und ihre Umgebung genießen. |
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Geschichte |
Mitte des 12. Jahrhundert wurde der durch die Region Zschopau führende „Alte böhmische Steig" (die Salzstraße) erstmalig erwähnt. Zu seinem Schutz entstanden Burg und Stadt. Erste urkundliche Zeugnisse sind aus den Jahren 1286 und 1292 überliefert. Der Bergbau auf ursprünglicher Rodungsflur mit Eigenlöhnerbetrieb begann um das Jahr 1400 (Haldenzug). Einen Bergbaubetrieb mit Ablieferung von freiem Silber belegt eine Urkunde aus dem Jahr 1478. Im Jahre 1493 verlieh Herzog Georg der Stadt Zschopau die Bergfreiheit. In den folgenden Jahrhunderten ist die Existenz einer Vielzahl von Gruben belegt. Unter Kurfürst August wurde die Burg zum Renaissanceschloss umgebaut und für mehrere Jahrhunderte der Sitz von kurfürstlichen Forstbehörden. Im Schloss befinden sich mehrere sehenswerte Renaissance-Decken, weiterhin ein Motorrad- und ein Buchdruckmuseum, sowie der Erzkeller.
Die „Heilige-Dreifaltigkeits-Fundgrube" wurde namentlich bereits 1555 als Zeche auf Silber und Blei erwähnt. Sie ist bekannt als Fundstelle des 1693 hier erstmals erwähnten Grünbleierzes (Pyromorphit). Als Communzeche mit zeitweise 2 Wasserrädern war sie etwa bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts in Betrieb. Nach einer erneuten Aufnahme im Jahre 1869 erlosch der Bergbaubetrieb endgültig im Jahre 1884. Seit 1994 wältigt der Altbergbauverein die Grube vom Erbstollen her unter Überwindung zahlreicher Schwierigkeiten wieder auf. Die „Heilige Dreifaltigkeits-Fundgrube" war die größte und am längsten betriebene im Zschopauer Raum.
Das Besucherbergwerk ist eine ca. 200 m stromaufwärts am Zschopauufer gelegene separate Anlage bisher unbekannten Alters. Beeindruckend sind die vielen gegenwärtig wassergefüllten Gesenke. Noch vorhandene Lampennischen und sorgfältig mit Schlegel und Eisen aufgefahrene Stollen deuten auf ein erhebliches Alter und sind Zeugen eines mittelalterlichen Bergbaues. Eine alte Fahrt in einem Gesenk, eine Haspel und eine freigelegte Wasserseige vermitteln einen Eindruck von der infolge der Nähe zur Zschopau sehr schwierigen Wasserhaltung der damaligen Zeit. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
Vormittags werden zunächst das Besucherbergwerk und der Erbstollen besichtigt. Nach dem Mittagessen ist wahlweise entweder eine Wanderung auf dem Bergbaulehrpfad mit Erläuterungen oder die Besichtigung des Schlosses möglich. Die Stollen im Besucherbergwerk sind teilweise nur 1 m hoch. Jeweils die Hälfte der Teilnehmer besichtigen im Wechsel den Erbstollen und das Besucherbergwerk. |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Wanderung und Besichtigung des Schlosses: Wanderkleidung Leichte Grubenbefahrungen, normale Grubenausrüstung (einschließlich Helm, ggf. Geleucht, im Erbstollen auch Stiefel) erforderlich |
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An und Abfahrt |
Abfahrt Zug: Annaberg-Buchholz unt. Bhf. ab: 09.06 Uhr Rückfahrt Zug: Ab Zschopau-Bahnhof: 16.10 Uhr oder: Transfer in Fahrgemeinschaften, Abfahrt Annaberg-Buchholz |
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Literatur |
- Details
- Zugriffe: 8934
G 9 - Schlema I
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 9 |
30.09. |
Schlema |
25 |
Wismut GmbH |
Thema |
Wismutbergbau der Region Schlema, Alberoda und Aue; Sanierung der Hinterlassenschaften |
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Kurzbeschreibung |
Eines der größten Bergbaugebiete in Europa befand sich mitten im dichtbesiedelten Erzgebirge. Die verbundenen Teillagerstätten Schneeberg (Bergbauobjekt 03), Oberschlema (Bergbauobjekt 02), und Niederschlema/Alberoda (Bergbauobjekt 09) ergaben eines der größten Grubengebäude der Welt. Die Daten sprechen für sich: - über 4200km horizontal aufgefahrene Grubenbaue - eine Fläche von 23km² bedeckend - 54 Tages- und 26 Blindschächte - 126 Gesenke und 62 Sohlen - eine erreichte Teufe von -1800m unter Markus-Semmler-Niveau, bzw. 1470m unter NN - es wurden über 80.000t Uran gefördert Quelle: Chronik der Wismut – Wismut GmbH, Juni 1999 Die sich 1990 ergebenden politischen, gesellschaftlichen Veränderungen bedingten eine Umwandlung des Bergbaubetriebes in eine Sanierungsfirma, aus der SDAG Wismut wurde die Wismut GmbH. Wichtige Sanierungsmaßnahmen sind:
Durch die Sanierungsmaßnahmen wird die Ausbreitung von radioaktiven Stäuben verhindert. Die externe Strahlung soll verringert und der Radonaustritt so weit wie möglich reduziert werden. Außerdem wird die Ausbreitung natürlicher Radionuklide über Grund-, Sicker- und Oberflächenwasser stark eingeschränkt. Quelle: www.smul.sachsen.de/umwelt/strahlenschutz/2372.htm; abgerufen am 01.08.2011 Am sichtbarsten wird die nun über zwanzig Jahre dauernde Sanierung für den Außenstehenden natürlich im Rückbau von Grubenanlagen, Gebäuden, sowie der Konturierung und Begrünung/Aufforstung von Halden. Diese Maßnahmen sind auf eine möglichst geeignete Nachnutzung ausgerichtet, so verläuft z.B. der Autobahnzubringer (S255) für Aue direkt über die Halde 366. Zahlreiche Flächen wurden den Gemeinden übergeben und werden inzwischen Nachgenutzt, z.B. als Kurpark, als Weidefläche, als Modelflugplatz, als Naherholungsgebiet mit Aussichtspunkten und auch Gewerbe konnte auf geeigneten Flächen angesiedelt werden. Auch das über die Jahre intensiv betroffene Schlema erhielt 1998 ein neues Kurhaus, wurde 2004 anerkanntes Radonheilbad und heißt seit 2005 wieder Bad Schlema Seit April 2001 ist die Lagerstättensammlung der Wismut in drei Räumen am Schacht 371 beheimatet, sie geht aus der am Schacht 383 untergebrachten Mineraliensammlung der Kameralabteilung des Bergbaubetriebes Aue hervor. Die 2500 Exponate wurden gesichtet und neu bestimmt. Ergänzt durch geologische Schnitte, Grund- und Seigerrisse sind 1500 Stücke ausgestellt. Die Sammlung wurde schon mehrfach ergänzt, z.B. durch eine Leihgabe der TU Bergakademie Freiberg, welche Belege aus den bis 1965 abgebauten Uranlagerstätten Ostdeutschlands beinhaltet. Seit 2005 beinhaltet ein weiterer Raum Exemplare aus dem Revieren Königsstein, Culmitzsch und Ronneburg. Die Farb-, Form und Mineralvielfalt bietet allen Gästen, vom Laien bis hin zum Fachpublikum einen interessanten Einblick in die Mineralogie, nicht zuletzt weil auch die eher selten zu sehenden Uranerze präsentiert werden. Quelle: DIALOG – Mitarbeiterzeitschrift der Wismut GmbH, Heft Nr. 70; S. 17 |
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Routenbeschreibung |
Von Annaberg-Buchholz aus der B101 über Schwarzenberg und Aue nach Schlema folgen. Dort ist das „Kulturhaus Aktivist“ bzw. das „Museum Uranerzbergbau“ ausgeschildert. Treffpunkt ist der Parkplatz am Kulturhaus.
Im Museum beginnt der Tag 9.00Uhr mit einem kurzen Einführungsvortrag zum Revier, sowie zur musealen Aufarbeitung des Uranerzbergbaus. Anschließend wird das Museum selbst besichtigt.
Museum Uranbergbau Bergstr. 22
Nächste Station ist die Schachtanlage 371. Hier ist die Lagerstättensammlung zu bestaunen, sowie das Fördergerüst des verwahrten Schachtes 371, einen der ehemals tiefsten Schächte in Europa, zu besichtigen. Dies bietet einen guten Übergang zum Thema Sanierung, das Konzept wird anschaulich erläutert.
Wismut GmbH-Niederlassung Aue Talstraße 7
Dazu dient auch der dritte Exkursionsteil mit Fachmännischer Erklärung werden verschiedene Ziele auf den sanierten Halden angesteuert und erläutert.
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Anforderung/ Ausrüstung |
Die Tour findet ausschließlich übertage statt. Es müssen nur kurze und mittlere Fußwege, sowie Steigungen zurück gelegt werden. Dennoch sind für die Befahrung der Halden Stiefel nötig. Auch ist wetterfeste Kleidung empfehlenswert. |
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Literatur |
Chronik der Wismut – Wismut GmbH, März 2011 |
- Details
- Zugriffe: 9220
G 10 - Schlema II
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 10 |
30.09. |
Schlema |
10 |
Wismut GmbH |
Thema |
Entwässerungsstolln Marx-Semmler, Schachtanlagen 382 und 208 |
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Kurzbeschreibung |
Der „Markus-Semmler-Stolln“ ist einer der bedeutenden Wasserlösestollen im Erzgebirge. Er wurde im 15. Jhd. angelegt und im laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und erlangte immer neue Bedeutung für Wasserhaltung, Abbau, Förderung und Sanierung. Er wurde nach dem Geschäftsmann, Kuxbesitzer und Auftraggeber Marcus Semler ab 1503 als „St. Marcus-Stolln“ benannt, später „Marx-Semler-Stolln“ und wird heute üblicherweiße als „Markus-Semmler-Stolln“ bezeichnet. Er setzt in Niederschlema an der Mulde bei einer Höhe von 323,3m ü. NN an und war ursprünglich zur Lösung der Kupfergruben auf dem „König David Morgengang“ in 3520m Entfernung angelegt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde er kontinuierlich erweitert und erlangte schon um 1560 eine Längenerstreckung vom ca. 7500m und löste dabei bedeutende Schneeberger Gruben wie z.B. „St. Georg“, „Glücksrad“ und die „St. Christoph“-Fundgrube. Durch den Niedergang des Bergbaus während des 30jährigen Krieges und den mangelnden Pflegearbeiten verschlammte der Stollen und verbrach mehrfach, vor allem im Bereich des Roten Kammes. Dies ist eine geologische Störungszone, welche als natürliche Grenze der Reviere Schneeberg und Oberschlema angesehen wird. Diese mit Quarz und Hämatit mineralisierte Störung ist auch über Tage in Oberschlema sichtbar und stellt einen bedeutenden, als Geotop geschützten Aufschluss dar. Mehrfach wurde der „Markus-Semmler-Stollen“ in den folgenden Jahrhunderten erweitert und durch Mauerungen gesichert. So machte es vor allem die Blüte des Schneeberger Kobaltbergbaus notwendig Profilerweiterungen durchzuführen um die anfallenden Wassermengen der tiefen Sohlen zu fassen und den Stollen gleichzeitig als Hauptfördersohle zu nutzen. So z.B. nach der Konsolidierungsphase der Schneeberger Gruben in den Jahren 1862-64, mit zunehmenden Einsatz von Wassersäulenmaschinen, sowie der letzten großen Reviererweiterung als 1865 das Grubenfeld des „Türkschachtes“ angeschlossen wurde. Das aufkommende Atomzeitalter bescherte den Stollen neue Aufmerksamkeit, denn parallel zur Gewinnung von Kobalt-, Silber-, und Wismuterzen wurde hier schon eine Weile Uranerz abgebaut und so begann man 1909 im Stollen gezielt mit der Suche nach radonhaltigen Wässern und wurde insbesondere 1914 fündig als man Quellen anbohrte, die die bis dahin stärkste Aktivität, mit bis 54.300 Bequerel aufwiesen. Während der Bergbau aus geologischen Gründen und wegen der Inflation zurück ging entstand in Schlema das bekannte Radonbad. Die für die Autarkiebestrebung wichtigen Wismut-, Kobalt- und Nickelerze führten dazu, dass das Schneeberger Revier und so auch der „Markus-Semmler-Stolln“ ab 1932 und auch während des Krieges durchgängig belegt waren. Schon im August 1945 ging es unter anderen Vorzeichen weiter. Der zu diesem Zeitpunkt ca. 46km lange Stollen diente neben anderen Gruben als wichtiger Ausgangspunkt für die Untersuchung der Grubenbaue auf Uranerz und die ab Herbst 1946 folgende Förderung. Die folgenden Bergbauaktivitäten stellten im Umfang alles Vorherige in den Schatten. Der Stollen diente neben der Bewetterung, Förderung und Wasserhaltung auch als Sohlennullpunkt. Dafür wurde die Höhe 330m ü. NN zwischen Lichtloch 12a und 14a vermarkt. Alle Sohlenangaben, von der +90 in Schneeberg bis hin zur -1800 in Niederschlema/Alberoda bezogen sich darauf. Der intensive Abbau bis unter die Rasensohle hatte zur Folge, dass das Radonbad abgerissen werden musste und die Bewohner der Ortschaft Oberschlema umgesiedelt wurden, die Häuser wurden bis 1957 ebenfalls abgerissen um die darunter befindlichen Erze möglichst vollständig abzubauen. Mit der Stilllegung des Uranerzbergbaus und der geplanten Sanierung erfolgte eine erneute Bestandsaufnahme und Sanierung des Stollens, er wurde und wird genutzt um die angeschlossenen Schächte zu verwahren, während der Sanierungszeit die Wetterführung zu übernehmen, die Wasserhaltung während der Sanierung zu gewährleisten, d.h. eine Pumpstation hält den Wasserspiegel der gefluteten Grubenbaue ca. 60m unter Stollenniveau um einen Pufferraum zu garantieren und er soll letztendlich den dauerhaften, natürlichen Wasserabfluss gewährleisten, wenn die Sanierungen abgeschlossen sind. Dazu wurden neue Lichtlöcher und Stollenorte aufgefahren, alte Bereiche gesichert und ab 2011 wird der verbrochene Stollenabschnitt im Deformationsgebiet unter Oberschlema, durch den sogenannten Südumbruch im Liegenden auf einer Länge von 980m ersetzt. Das Lichtloch 15 II B stellt bei diesen Arbeiten einen zentralen Punkt dar, es dient als Frisch-, Förder- und Mannschaftsschacht. Es ist seit 2006 auch Besucherbergwerk und wird vom Bezirksverein Westerzgebirge im RDB e.V. betrieben. Es bietet vor Ort einen fundierten Einblick in die technologische Geschichte des erzgebirgischen Uranerzbergbaus. Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Markus-Semmler-Stollen; abgerufen 01.08.2011 Dialog, Mitarbeiterzeitschrift der Wismut GmbH; Heft 66-69 Chronik der Wismut – Wismut GmbH, März 2011
Der Schacht 382 ist ein in einzelnen Teilen erhaltenes Ensemble der bedeutenden Frischwetterschächte vom Uranerzbergbau in Raum Niederschlema-Hartenstein. Der mit einer großen Bobinenfördermaschine ausgestattete Schacht 382 wurde 1959 bis 1964 abgeteuft. Auf dem Betriebsgelände befand sich eine Großkühlanlage zum Kühlen der Grubenwetter. Der Schacht gehört zu den tiefsten Schächten des Grubenfeldes Schlema / Alberoda und führte durchgängig bis zur Sohle -1305. Er hatte eine Tiefe von 1451,5 m. Er diente sowohl als Frischwetter, Transport- und Versorgungsschacht. Der Schacht selbst wurde als Rundschacht in Beton ausgebaut. Die Schachtförderbobine mit Flachseil ist im Treibehaus des Schachtes, etwas abseits vom eigentlichen Schachtgebäude erhalten. Eine zweite kleinere Fördermaschine, eine Spannseilwinde befindet sich in einem weiteren wellblechummantelten Maschinenhaus. Das umhauste Fördergerüst des Schachtes besteht aus einer Rohrkonstruktion. Der frühere Frischwetterschacht 382 wurde zum derzeitigen Abwetterschacht umgebaut und soll auch in Zukunft die Abführung des Radons außerhalb der Ortslage Schlema gewährleisten. Erhalten hat sich bei dieser Schachtanlage die mächtige Fördermaschine. Quelle ist die Datenbank der Seite: http://monte.hrz.tu-freiberg.de/monte/; abgrufen am 01.08.2011 |
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Routenbeschreibung |
Von Annaberg-Buchholz aus der B101 über Schwarzenberg und Aue nach Schlema folgen. Dort ist das „Kulturhaus Aktivist“ bzw. das „Museum Uranerzbergbau“ ausgeschildert. Treffpunkt ist der Parkplatz am Kulturhaus. Im Museum beginnt der Tag mit einem kurzen Einführungsvortrag zum Revier, sowie zur musealen Aufarbeitung des Uranerzbergbaus. Anschließend wird das Museum selbst besichtigt.
Museum Uranbergbau Bergstr. 22
Nächste Station ist der Schacht 15 IIB, welches am Ortsausgang Schlema in Richtung Schneeberg als Besucherbergwerk ausgeschildert ist und sich unmittelbar neben dem Kurpark befindet.
Richard-Friedrich-Str. 2 |
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Anforderung/ Ausrüstung |
Der Kurpark, der Schacht 15II B, sowie das Mundloch am Bahnhof in Schlema sind feste Ziele der Tour. Es werden vor Ort Erläuterungen zum Hintergrund der Sanierung, sowie zur bergmännischen Durchführung erfolgen. Dazu wird nur normale Wanderkleidung benötigt. Die Exkursion beinhaltet auch eine anspruchsvoller Befahrung im „Markus-Semmler-Stolln“, dazu ist komplette eigene Grubenausrüstung notwendig: Helm, Geleucht, Kleidung, Stiefel, besser Watstiefel. Einfahrt in Schacht 15 IIb, Befahrung des Streckenvortriebs "Südumbruch" und von Teilen des Markus-Semmler-Stollns Geringfügige Änderungen sind hier möglich. |
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Literatur |
- Chronik der Wismut – Wismut GmbH, Juni 1999 - http://www.uranerzbergbau.de/ - www.besucherbergwerke-westerzgebirge.de - Bergbauverein Schneeberg e.V. (Hrsg.): 500 Jahre Marx-Semmler-Stolln Tagungsband, Schneeberg Januar 2003. - Unternehmensleitung der Wismut GmbH (Hrsg.): Der Marx-Semmler-Stolln, Schlema Juli 1996 - Bernd Lahl; Der Markus-Semmler-Stolln und der Schneeberg-Schlemaer Bergbau. 2003. Druck-und Verlagsgesellschaft Marienberg, ISBN 3-931770-50-8 |
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G 11 - Kalkwerk Lengefeld - Anfangszeit Geändert !!
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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G 11 |
30.09.2011 |
Lengefeld/Marienberg |
15 |
Andreas Benthin |
Thema |
Es ist eine Besichtigung des Museums „Kalkwerk Lengefeld“, inklusive Tagebau geplant sowie eine Befahrung der aktiven Kalkgrube der Firma GEOMIN. Weiterhin sind auf dem Rückweg ausgewählte Ziele in Marienberg geplant. Weitere Infos folgen später |
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Kurzbeschreibung |
Das Kalkwerk Lengefeld besteht aus einem noch in Betrieb befindlichen Teil (Heitkamp/Geomin) und einem musealen Komplex. In dem noch heute betriebenen Feldesteil wird der Kalk zur Schotter- / Splitherstellung z.B. als Zuschlagstoff im Straßenbau (Asphalt) und für die chemische Industrie mit moderner Technologie, jedoch weiterhin im Weitungsbau und mit Schachtförderung gewonnen. Anfang des 16.Jhds. wurde der erste Kalk gefunden, Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1528. Die Förderung erfolgte anfänglich im Steinbruchbetrieb, von dem untertägige Auffahrungen vorgetrieben wurden. Der Abbau erfolgt in gewaltigen Weitungen. 1864 und 1904 wurden zwei Schächte zum besseren Aufschluss der Lagerstätte außerhalb des Bruches geteuft. Die Förderung erfolgte mittels Wassertonnen und Hunten. Der Kalk wurde in insgesamt 5 Brennöfen, welche zwischen 1818 und 1874 errichtet wurden, gebrannt und als Dünger und Branntkalk in den Handel gebracht. 1975 erfolgte die Einstellung der Branntkalkherstellung. Ab 1978 hat man sich zur Erhaltung des Komplexes entschlossen und schrittweise den heute zu besichtigenden Teil der übertägigen Anlagen restauriert. Der museale Komplex enthält noch vier der vorgenannten Öfen sowie die Förderschachtanlage, Gichtbühnen, die Kalkmühle, die Kaue und zahlreiche hier verwendete Bergbaumaschinen und Geräte.
Ein Ofen sowie der ehemalige Holz und Kohleschuppen wurden zu Ausstellungsräumen umgebaut. Die hier gezeigten Exponate und Übersichtstafeln geben einen guten Überblick über die Geschichte des Kalkabbaus, über die geologische Situation sowie zu floristischen und faunistischen Besonderheiten in der unmittelbaren Umgebung des Kalkwerkes. Eine Besonderheit stellt sicherlich die Ein- und natürlich auch Auslagerung der berühmten Dresdener Gemälde (z.B. Tizians Zinsgroschen) und Porzellane am Ende des zweiten Weltkrieges dar, auch hierzu werden umfassende Informationen in Wort und Bild gegeben.
1990 wurde der neue Schacht 3 außerhalb des Komplexes in Betrieb genommen, so dass zukünftig die gesamte alte Anlage des Kalkwerkes besichtigt werden kann. |
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Routenbeschreibung / Einzelheiten |
An der B 101 zwischen der Stadt Pockau und der Heinzebank befindet sich das Kalkwerk Lengefeld. Von Annaberg- Buchholz kommend beträgt die Entfernung ca. 25 km auf der B 101 in Richtung Freiberg (Norden). |
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Anforderung/ |
Festes Schuhwerk, Helm, Nähere Infos wenn das Programm fest steht!! |
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Literatur |
- Details
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N 1 - Schneeberg
Exkursion
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Termin/Uhrzeit
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Exkursionsziel
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Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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N 1 |
03.10.2011 |
Schneeberg |
5 - 15 |
Volkmar Müller |
Thema |
Ausgewählte Sachzeugen des historischen Bergbaus im Schneeberger Revier |
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
Ca. 1h Fahrzeit per PKW von Annaberg-Buchholz aus! Über die B101/B169/B93 – Scheibenberg, Schwarzenberg, Aue, Schlema – nach Schneeberg fahren. Imbiss ist möglich. Die Tour wird im Inhalt und Umfang dem Interesse der Teilnehmer angepasst! Verschiedene Ziele übertage und untertage sind möglich.
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Anforderung / Ausrüstung |
Die Tour kann mehrere Kilometer gut ausgebauter Wanderwege enthalten, die möglichen Zielpunkte können aber auch mit dem Auto angefahren werden. Evtl. Befahrungsausrüstung nötig. Bei schönem Wetter bieten sich gute Fotomotive. |
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Literatur |
Bergbau im Erzgebirge“ – Ottfried Wagenbreth – ISBN 3-342-00509-2 www.Schneeberg.de |
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N 2 - Freiberg
Exkursion |
Termin/Uhrzeit |
Exkursionsziel |
Min./max. Teilnehmerzahl |
Leitung |
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N 2 |
03.10.2011 10:00 Uhr |
Zentralrevier, Grube Himmelfahrt |
15 |
Volkmar Scholz |
Thema |
Anfänge des Freiberger Bergbaues, Stolln an der Freiberger Mulde, Himmelfahrt Fdgr.-Aufstieg zur größten sächsischen Ag-Grube im 19.Jh. |
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Kurzbeschreibung |
Start 09.00 Uhr in Annaberg, 10.00 Uhr ab Opel-Autohaus am Thurmhof Schacht in Freiberg (B 173 in Richtung Dresden). Dauer der Exkursion ca. 4 – 4,5 h. |
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Routenbeschreibung /Einzelheiten |
Wir beginnen unsere ca. 4-stündige Rundwanderung durch das ehemalige Zentralrevier der Himmelfahrt Fundgrube am Thurmhof Schacht. Hier finden sich neben den Schachtgebäuden wie Hängebank, Maschinenhaus und Bergschmiede noch eine Erzwäsche und Reste eines Walzwerkgebäudes. Von hier führt uns der Weg entlang der Pferdeerzbahntrasse zum Abraham Schacht, der mit nahezu allen ehemaligen übertägigen Anlagen am besten erhaltenen Silbergrube Sachsens. Nun geht es über die Fdgr. Alte Elisabeth auf dem Fuchsmühlenweg, vorüber am Erzbahndamm, ins Tal der Freiberger Mulde. Beginnend am Mundloch des Verträglichen Gesellschaftsstollns am Roten Graben entlang über den Ludwig Schacht sehen wir einige der bedeutendsten Mundlöcher des Reviers. So zum Beispiel Huthaus und Mundloch des Thurmhofer Hilfsstollns, des Fürstenstollns mit der Nullpunktstafel für die Reviervermessung und das Mundloch des Hauptstollnumbruchs. Entlang des Hauptstollngang Stehenden geht es über die Reiche Zeche zurück zum Ausgangspunkt am Thurmhof Schacht. |
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Anforderung / Ausrüstung |
Festes Schuhwerk, Regenjacke (bei Bedarf), Imbiss im Rucksack, Kamera |
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Literatur |
O. Wagenbreth, E. Wächtler: Der Freiberger Bergbau-Technische Denkmale und Geschichte, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985 |
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